Erster Eindruck: flyCorfu von flyTampa (FSX, P3D)

LGKR_titel

Vor ziemlich genau vier Jahren hat Aerosoft die Corfu X Szenerie veröffentlicht. Damals haben wir die Insel, ebenso wie die Szenerie, gründlich unter die Lupe genommen und das Ergebnis (unter diesem Link) konnte sich sehen lassen. Mittlerweile hat der Entwickler das Lager gewechselt und seine Szenerie unter dem Label von flyTampa überabeitet. Das Resultat – flyCorfu – wurde jüngst veröffentlicht. Für unseren Rezensenten Frank Schmidt ein Grund, der Insel mal wieder einen Besuch abzustatten…

Das sagt der Hersteller

• Corfu Ioannis Kapodistrias (LGKR) airport.
• Komplette Insel mit eigenem Mesh, handplatzierter Vegetation und 3D-Beleuchtung.
• Flächendeckend platzierte Gebäude und alle bekannten Sehenswürdigkeiten.
• Animierter Vorfeld-, Straßen- und Schiffsverkehr
• Animierte 3D-Vorfeld-Arbeiter
• SpeedTrees (windanimierte Bäume), nur für Prepar3D V.3
• Kompatibel mit FTX Global, Vector, UTX, und AI-Traffic Programmen.

Kauf, Installation und erster Eindruck

Die Szenerie kann für 28.56 Euro im simMarket erworben werden. Dort erhält man nach dem Kauf eine Seriennummer sowie Zugriff auf die knapp 700 MB große Installationsdatei. Die Installation selbst ist schnell erledigt. Nach Eingabe der Seriennummer muss das Hauptverzeichnis des Simulators gewählt werden, in den die Szenerie installiert werden soll. Zur Auswahl steht der FSX (mit Service Pack 2) oder Prepar3D (bis hin zur aktuellen Version 3). Der benötigte Speicherplatz auf der Festplatte wird mit 1.1 GB angegeben.
Nach der Installation können über den automatisch startenden Szenerie-Konfigurator noch detaillierte Anpassungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, die Autogen-Dichte auf der ganzen Insel oder nur im Anflug-Bereich hoch zu halten. Zu jeder Auswahl im Konfigurator steht ein kurzer Text zur Erklärung, ebenso ist die Auswirkung auf die Performance beschrieben. Zusätzlich kann der passende Monat ausgewählt werden, in dem der Flug in der Szenerie stattfinden soll. Dadurch werden die jahreszeitlich passenden Texturen geladen.
Für etwas betagtere Systeme bietet flyTampa auf ihrer Seite auch ein Textur-Set mit 1024×1024-Auflösung an, welches separat installiert werden kann.
Sind alle Auswahlen getroffen, kann ein erster Testflug erfolgen. Also schnappe ich mir meinen Touristenbomber und entfliehe dem november-grau verhangenen Himmel von Hamburg und fliege runter nach Korfu um zu sehen, ob mich wirklich etwas Neues erwartet.
Nachdem ich durch die tiefhängenden Wolken gestoßen bin, taucht schließlich die Insel Korfu vor mir auf und es erwartet mich das anspruchsvolle Anflugverfahren, was die Szenerie für uns ja unter anderem so interessant macht.


Nach der 90-Grad-Kurve bin ich auf Kurs zur Piste 34. Die Sicht ist gut und ich kann die Landebahn schon recht früh ausmachen, sodass der Anflug auf Sicht unter Zuhilfenahme des PAPI kein Problem ist.

Passend aufgesetzt und beherzt gebremst verlasse ich die Piste an der ersten Möglichkeit direkt auf den Apron und parke vor dem Terminal. Hier sehe ich auch schon einzelne Exemplare des 3D-animierten Flughafenpersonals. Das AES von Oliver Pabst hat übrigens meinen Szenerie-Wechsel von Corfu X zu flyCorfu nicht bemerkt und stellt mir unbeirrt seine Dienste zur Verfügung. So kann ich meinen Flieger vollumfänglich versorgen lassen.

Das ist mir aufgefallen

Gegenüber der Erstausgabe Corfu X hat sich bei der Neuauflage flyCorfu doch einiges verändert. Wer glaubt, der Szenerie wurden lediglich ein paar Details hinzugefügt und der Rest ist nur ein zweiter Aufguss, der irrt. Eigentlich kann ich bei näherer Betrachtung kaum ein Detail ausmachen, von dem ich behaupten kann, dass es bei Corfu X auch schon vorhanden war. Nahezu alle Bestandteile wurden entweder neu modelliert oder mit neuen Texturen versehen. Oftmals ist beides der Fall. Man muss schon ganz schön suchen, um noch ein Detail zu finden, was unverändert übernommen wurde. Somit wirkt flyCorfu schon auf den ersten Blick wie eine gänzlich neue, andere Szenerie als der Vorgänger.

Da der Airport selbst ja nicht sehr groß ist, wurde hauptsächlich in der näheren Umgebung deutlich, dass der Detailreichtum noch einmal stark zugenommen hat. Doch auch der Flughafen selbst hat noch einmal eine Qualitätssteigerung erfahren. Die Texturen wirken noch etwas natürlicher und haben diese unverwechselbare „flyTampa-Charakteristik“, die dafür sorgt, dass diese Szenerien seit Jahren die Referenz für High-End-Qualität sind.

Das werde ich nicht vergessen

Eine große Schwäche der Corfu X Szenerie war das Luftbild, das zwar eine flächendeckende Darstellung der Insel erlaubte, aber in Sachen Auflösung und Schärfe nicht gerade zu Sightseeing-Flügen über die Insel einlud. Die fehlende Autogen-Abdeckung trübte ebenfalls den Spaß an VFR-Flügen. Ganz anders nun das Bild der neuen flyCorfu Szenerie. Ebenfalls flächendeckend ist die Insel mit einem photorealistischen Untergrund versehen worden, allerdings in deutlich höherer Auflösung im Vergleich zum Vorgänger. Dazu passend wurden die Vegetation und die Häuser händisch platziert, was im Ergebnis ein sehr stimmiges Bild der Insel erzeugt. Somit macht es jetzt auch Spaß, die gesamte Insel „Low-and-slow“ zu ergründen.

Überall lassen sich einzelne Orte und Häfen erkennen und ganz besonders gelungen ist die detaillierte Umsetzung der Stadt Korfu, direkt nördlich des Airports. Hier sind alte Festungen und Parkanlagen zu bewundern, ebenso wie der Hafen und einiges mehr. Die Häuserdichte wurde deutlich gesteigert und die Vielzahl individueller Gebäude ergibt ein sehr harmonisches Stadtbild.

Fazit

flyCorfu ist ohne Frage ein weiteres Highlight aus dem Hause flyTampa. Die Qualität stimmt und passt ohne Abstriche zum übrigen Angebot des Publishers. Das hat allerdings auch einen stolzen Preis, wobei dieser durch das Gebotene allemal gerechtfertigt erscheint. Blöd ist nur, dass es für Besitzer von Corfu X keine Update-Möglichkeit gibt. Wer also flyCorfu erleben will, muss noch einmal den vollen Preis berappen. Und hier stellt sich jetzt die Frage, ob sich das lohnt. Ganz ehrlich, wer lediglich hin und wieder mit einem Touristenbomber nach Korfu fliegt und den anspruchsvollen Anflug mag, der kann getrost auch weiterhin Corfu X verwenden. Wer hingegen echter Korfu-Fan ist und auch gern einmal mit kleinerem Fluggerät die Insel erkunden möchte, dem empfehle ich deutlich flyCorfu. Wer bislang noch keine Korfu Szenerie auf der Platte hat, lässt am besten den Geldbeutel entscheiden. flyTampas Version ist zweifellos die schönere, aber auch fast doppelt so teuer!

Informationen

INFORMATION TESTSYSTEM
  • Intel i7-4790k @ 4,4 GHz
  • 16GB RAM
  • Geforce GTX970 4096 MB
  • Windows 7 Home Premium

Frank Schmidt

9 Comments
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Mark
Mark
8 Jahre zuvor

Kann ich nur so bestätigen. Auch wenn der Preis natürlich schmerzt,wenn man wie ich auch die Vorgängerversion besitzt, aber ich bereue es überhaupt nicht. Für mich nochmal eine deutliche Verbesserung nicht nur was den Airport betrifft.
Danke für das Review!

Katja
Katja
8 Jahre zuvor

Super Rview!
Aber hier wird immer auf Corfu X Bezug genommen alswäre sie auch von Flytampa. Ich weiss nur das Corfu X von Aerosoft verkauft wird, steckt da auch Flytamapa hinter der Entwicklung?

Thorsten
Thorsten
Beantworten  Katja
8 Jahre zuvor

Äh, ich werde die Postingsortierung hier nie verstehen. Antwort 1 oben 🙂

Thorsten
Thorsten
8 Jahre zuvor

Der Entwickler von CorfuX (Aerosoft) ist jetzt bei/für FlyTampa tätig.

chriskl
chriskl
Beantworten  Thorsten
8 Jahre zuvor

Da soll man also für sein eigenes Update noch einmal voll draufzahlen, nur weil er die Seiten gewechselt hat… Spricht nicht gerade für FlyTampa: ein Upgrade Preis wäre wohl angemessen.
Hier hört es dann auch wirklich auf! Die “alte” Version ist schon ausreichend gut. Ich kenne Ioannis Kapodistrias (LGKR)!. Geldschneiderei! Wer den Airport allerdings täglich anfliegt vielleicht eine Option. Sonst nicht!

Andi
Andi
Beantworten  chriskl
8 Jahre zuvor

Für mich sieht die Szenerie nicht nach einem Update aus, eher eine komplette Neuentwicklung. Ich besitze die sowohl die Aerosoft- wie auch die neue FlyTampa-Version und die Unterschiede sind gewaltig. Abgesehen von der hervorragenden Optik gibt es P3D-Kompatibilität, was bei der Aerosoft-Szenerie (zumindest auf meinem System) nie so richtig funktioniert hat. Da gab es bei mir immer mal wieder Probleme mit den Texturen und dem Mesh. Ich bereue den Kauf jedenfalls nicht.
Übrigens, als Geldschneiderei würde ich das nicht bezeichnen, FALLS der Entwickler seine Szenerie “nur” geupdatet hat, so wie Chriskl es behauptet, hat er es zumindest so gut gemacht, dass es mir nicht auffällt. Und das ist sicherlich auch nicht an einem Wochenende zu realisieren. Und ich gebe lieber knapp 30€ für eine FlyTampa Szenerie aus, die dann auch noch Jahre später gepatcht wird (Siehe den kürzlichen Update-Rundumschlag mit zahlreichen neuen Features für Athen, Wien, St.Marteen….) als bei Aerosoft ewig auf ein Kompatibilitätsupdate zu warten.
Frohes Simmen 🙂

Sebastian
Sebastian
Beantworten  chriskl
8 Jahre zuvor

Es ist doch kein Update, sondern wie schon geschrieben eine komplette Neuentwicklung.

Und selbst wenn es eines wäre…warum sollte FlyTampa einen Upgradepreis für ein AS-Produkt anbieten?

Und zu guter letzt: Wenn die “alte Version ausreichend genug ist”, warum regst du dich dann überhaupt auf…oder ist sie doch nicht so ausreichend und du hättest gerne eine neue Version? 😉

simmershome
simmershome
Beantworten  Sebastian
8 Jahre zuvor

Es ist vielleicht etwas “unglücklich” als Neueinstieg die Destination des Vorgängerproduktes auszuwählen. Das schmälert zwar nicht das Ergebnis, aber unter Umständen den Kundenkreis.

Pidder
Beantworten  simmershome
8 Jahre zuvor

Das war nicht der Neueinstieg bei FlyTampa, Rainer. Bereits FT Copenhagen wurde von FSDG “gemacht”. Und LGKR ist eine komplette Neuentwicklung gewesen, kein Update der alten Szenerie.