Testbericht: WinWing’s URSA MINOR 32 Throttle Metal / 32 PAC Metal

Als leidenschaftlicher Simulationsfan weiß ich: Je authentischer das Cockpit, desto größer das Mittendrin-Gefühl während des Fliegens. Dieses Mal im Fokus meines Testalltags: das URSA MINOR 32 Throttle Metal und das 32 PAC Metal von WinWing.

Beide Module wurden mit beeindruckender Liebe zum Detail entwickelt und bringen das Airbus-A320-Erlebnis realistisch ins heimische Cockpit. Das Throttle-Modul bildet den originalgetreuen Schubregler des Airbus nach, während das PAC-Modul für die Flaps- und Speedbrake-Bedienung zuständig ist. Wichtig zu wissen: Das PAC ist ausschließlich als Erweiterung über ein SATA-Kabel mit dem Throttle verwendbar und funktioniert nicht eigenständig.

Ich habe den MSFS2020 und den MSFS2024 genutzt, wobei ich letzteren für meine Testflüge verwendet habe

Und so wurde es geliefert, und die Tests begannen

Material & Verarbeitung

Die Bezeichnung „Metal“ macht neugierig – zurecht! Das 32 Throttle Metal überzeugt mit einer Basisplatte und Mechanik aus hochwertigem Metall, die sofort durch ihr Gewicht und die robuste Haptik auffallen. Das Gehäuse selbst besteht aus widerstandsfähigem, griffigem Kunststoff. Das 32 PAC Metal hingegen besteht fast vollständig aus Kunststoff, fühlt sich aber stabil an und zeigt keinerlei Schwächen in der Verarbeitung. Nach vielen Stunden im Simulator halten beide Module stand, alles bleibt fest, nichts wackelt, und die Haptik macht Freude.

Desk Mount & Montage

WinWing hat mir zu den beiden Einheiten freundlicherweise den passenden Throttle Desk Mount5 with Profile Bar 1 mitgeschickt. Der Aufbau entpuppte sich allerdings schnell als nervenaufreibender Bastelmarathon – zahllose Schrauben, Anpassungen und Ausprobieren waren nötig.


TIPP: Nicht vergessen das USB-C Kabel gleich anzuschließen, danach ist kein herankommen mehr!

Bildgruppe 1: Auspacken und Zusammenbau des Support Mounts:

Bildgruppe 2: Die Frickelei, um die 2 Einheiten auf dem Mount zu befestigen:

Am Ende überzeugt das Ergebnis jedoch: Die Halterung wirkt deutlich eleganter und aufgeräumter als mein bisher verwendetes Thrustmaster-Support-Mount und verleiht dem Setup einen professionellen Look. Da rüttelt und wackelt nichts.

Bedienung & Funktionen

Fans der echten Airbus-Atmosphäre kommen voll auf ihre Kosten: Das Throttle-Modul wartet mit zwei Schubhebeln auf, die alle bekannten Rasterstellungen wie IDLE, CL, FLX/MCT und TO/GA spürbar machen – inklusive Umkehrschub. Die präzise, kontaktlose Mechanik bleibt auch nach intensivem Einsatz angenehm leichtgängig.

Im dauerhaften Simulator Betrieb begeistern die beiden Geräte mit absolut präzisen Umsetzungen auch kleinster Hebelbewegungen. Die ergonomische Gestaltung erlaubt angenehmes und sicheres Handling, die Rasterpunkte bieten ein authentisches Feedback. Klappen und Speedbrake lassen sich logisch und direkt bedienen, das gesamte Setup vermittelt echtes Airbus-Gefühl.

Originalgetreu gibt es ausschließlich Schalter und Hebel wie im Airbus A320 selbst. Das PAC-Modul sorgt ebenfalls für authentisches Handling bei Flaps und Speedbrake und macht das Cockpit-Feeling komplett.

Die Beleuchtung der Einheiten ist originalgetreu und strahlt ein angenehmes, warm-gelbes Licht aus. Die Intensität lässt sich über die entsprechenden Regler im Cockpit anpassen (stärker oder schwächer) – eine Funktion, die sowohl von der Fenix-Software als auch vermutlich (weil vom mir nicht getestet) von anderen Airliner-Modellen unterstützt wird.

Die Bedienung des Flap-Hebels:

Der Speedbrake Hebel: Mit korrekter Bedienung für die ‚Arm Spoilers‘ Funktion bei Start und Landung,

Die Bedienung der Schubhebel:

Allerdings ist ein unauffälliger Schalter vorhanden, der es ermöglicht, die Rasten (Detents) zu deaktivieren, hier zwischen den Schubreglern zu sehen.

Dadurch können die Schubhebel auch in anderen Flugzeugtypen, beispielsweise in einer Allgemein-Luftfahrt (GA) Cessna, verwendet werden, wobei der linke als Gashebel (Throttle) und der rechte als Mischhebel (Mixture) dient.

Ebenfalls gut auf dem oberen Bild zu erkennen sind die zwei kleinen Einstellräder am unteren Ende. Diese dienen zur Anpassung des Widerstands der Schubhebel, sodass dieser je nach Vorliebe stärker oder schwächer eingestellt werden kann.

Die zwei Master Engine Schalter können nicht nur getippt werden; sie müssen, wie im Original, zuerst angehoben und dann nach vorne oder hinten betätigt werden.

Der Feststellbremshebel funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wirkt allerdings optisch und haptisch aber als einziges Element etwas zu sehr nach Kunststoff.

Ebenfalls vorhanden ist eine originalgetreue Nachbildung des ENG MODE Selector-Drehschalters. Darüber hinaus ist die Ruder-Trimmung (Rudder Trim) mit einer funktionalen Anzeige und einem Reset-Knopf integriert

Installation & Software

Die Inbetriebnahme verlangt wiederum einiges an Nerven: Von Plug&Play ist das WinWing-Setup noch meilenweit entfernt. Die hauseigene App SimAppPro ist ausschließlich auf Englisch, unübersichtlich und stark überladen – sämtliche WinWing-Produkte inklusive zahlreicher Module für DCS-Kampfjets und verschiedene Simulatoren sind integriert.

Intuitiv oder einladend ist das Interface nicht.

Besonders knifflig sind die wenig verständlichen, doppelten Kalibrierungsstufen sowie die Notwendigkeit, später das Kontrollprofil im Microsoft Flight Simulator 2020 oder 2024 manuell zu aktivieren und korrekt zuzuordnen.

Hilfe gibt es mittlerweile im Netz, besonders dieser Redditeintrag hat mir sehr geholfen: https://www.reddit.com/r/flightsim/comments/1ocjnze/to_winwing_airbus_ursa_minor_32_throttle_users/

TIPP: Besonders müsst ihr in der SimAppPro auf den Modeeintrag achten, es muss für die Fenix A320 und andere Airliner unbedingt auf Mode1 eingestellt sein, für GA Flieger Mode2.

Das von innen Beleuchtete einheiten wirken wie das Original, es ist ein angenhem warm gelbes Licht das entsprechen den Einstellungen in der Fenix stärker oder schwaächer einzusstellen ist.

Preis & Verfügbarkeit

Qualitative Hardware zum günstigsten Preis im Flugsimulations-Markt – genau hierin liegt die große Stärke von WinWing. Die Kombo aus URSA MINOR 32 Throttle Metal und 32 PAC Metal ist aktuell für 233,25 Euro im Euro-Shop des Herstellers vorbestellbar. Im Preis-Leistungs-Verhältnis ist das schwer zu schlagen.

Fazit

Das Duo punktet mit detailgetreuer Anmutung, erstklassigen Materialien und – in Kombination mit dem Desk Mount – einer eleganten Lösung für das eigene Homecockpit. Für Enthusiasten im Flugsim-Bereich ist eine klare Empfehlung!

Die Nachteile umfassen den Zeitaufwand für den fummeligen Aufbau, das schlecht strukturierte WinWing-Tool SimAppPro und das Ausbleiben von Plug & Play. Wobei man hier anmerken muss, dass Letzteres auch in den Eigenschaften der Simulator-Software begründet sein kann.


ANHANG: Winwing MCDU Mount Anbringung, meine private Lösung

Ihr habt mich gefragt, wie ich die WinWing MCDU an meinem Mount befestigt habe. Deshalb findet ihr hier einige anschauliche Bilder.

Am Ende ist ein kurzes Video angefügt, das zeigt, wie die Einheit nachgibt, wenn die Tasten betätigt werden.

Ich übernehme keine Garantie dafür, da es sich um eine rein von mir entwickelte Privat-Lösung handelt.

8 Kommentare
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Dirk Brandenburg
Dirk Brandenburg
1 Monat zuvor

Hi Miguel, sehr schöne und ausführliche Vorstellung. Vielen Dank dafür. Meiner ist schon vorbestellt… 🙂 Wenn ich das alles so sehe, fällt das Warten noch schwerer. Aktueller Ordertermin bei Winwing ist der 30.12.25, wobei davon auszugehen ist, dass der Termin sicherlich nochmal nach hinten verschoben wird 🙄. So war es jedenfalls in der Vergangenheit. Frage: Wie hast Du die MCDU am DeskMount befestigt und kannst Du noch was zur Beleuchtung sagen? Beste Grüße Dirk

xito
xito
Beantworten  Miguel Blaufuks
1 Monat zuvor

Danke für das Review inkl. der Fotos und Videos. Mich würde tatsächlich auch die Befestigung der MCDU nochmals im Detail interessieren. Wenn nicht zu viel Aufwand, könntest Du hierzu noch ein Foto bereitstellen, wie Du das befestigt hast. Du meintest auch, dass man rechts auf die Tastatur klicken kann und sie nur minimal nachgibt. Wie sieht es links aus? Grüße, Alex

xito
xito
Beantworten  Miguel Blaufuks
1 Monat zuvor

Perfekt. Vielen Dank!

Widebody
Widebody
1 Monat zuvor

Danke!
Ich freu mich auch schon auf die Lieferung meiner Bestellung.
Da man ja damit nun, nach dem Umstieg vom Thrustmaster, keinen Gear Lever mehr hat, habe ich mir zusätzlich noch das Rowsfire A103 bestellt. (Das A107 habe ich schon).

Wen ich das mit diesem „Deskmount“ so sehe, dann erscheint mir dies Ecke am „Spoiler“ Gehäuse“ eine ziemlich spitze Gefahr für Oberschenkel und Armlehnen zu sein…

Patrick F
Patrick F
1 Monat zuvor

Super Review ! Vielen Dank dafür !