Microsoft Flight Simulator – Versuch einer Einordnung

Dieser Artikel ist bewusst so geschrieben, dass er viel Nerd-Wissen nicht voraussetzt – in der Annahme, dass über das Interesse am Microsoft Flight Simulator nun Einsteiger den Weg zu den Flugsimulator-Seiten finden (ich schreibe quasi so, als würde ich meinem Nachbarn was dazu erklären. Nein halt! Ich erkläre es tatsächlich meinem Nachbarn, der hat sich jetzt auch MS FS gekauft). Und genau für diese Einsteiger drehe ich bei den Erklärungen noch ein paar Extrarunden.

Genau zwei Wochen ist es jetzt her, dass der Microsoft Flight Simulator unser ach so nerdiges Hobby, das man eigentlich niemandem im realen Leben erklären konnte, ins Licht der Öffentlichkeit gezogen hat. Und mit was? Mit Schwung und mit Recht. Der Microsoft Flight Simulator war schon immer etwas Besonderes  – in den 80er Jahren so eine Art Feigenblatt, wenn es darum ging, was man mit einem Computer so alles Seriöses machen kann (“Hey, man kann sogar Flugzeugfliegen üben – und niemand wird abgeknallt!”), ganz knapp hinter Hausaufgaben, Musik und Briefe schreiben. Irgendwie war der FS immer da, seit 1982 bis 2009, als das Aces-Studio zugemacht wurde. Und insofern ist das möglicherweise das Comeback dieses Jahres. Mainstream-Medien wie Heise und Spiegel Online stürzen sich auf den Release, so als ob es in den letzten zehn Jahren keine Innovationen gegeben hätte. Und für die Mainstream-Welt hat es das ja auch nicht, denn Aerofly FS2, X-Plane, Prepar3d, all das sind Nischenprodukte (“Hey, man kann nur Flugzeuge fliegen – und niemand wird abgeknallt.”). Sogar mein Doktorvater fragte mich mal, warum ich ernsthaft Flugsimulation betreibe, das wäre ja total langweilig.

Mein Hauptbeweggrund, mit den Flugsimulatoren weiterzumachen, das war Immer die Grafik. Ich bin 1992 (?) mit dem FS 4 eingestiegen und fand den damals nicht so schlecht. Dann kam der FS 5, der lief auf meinem Rechner nicht wirklich. Aber hey, es gab Texturen! Und dann kamen irgendwann Fotoszenerien, bei denen man tatsächlich sein Haus sehen konnte. Na gut, platt. Auf einer Fototapete. Aber es wurde besser. Automatisch generierte Häuser kamen dazu, immer detailliertere Flugzeuge. Aber was beim ersten Eindruck zählt ist die Grafik.

Die vier Meilensteine: Rendering-Engine, Satellitenbilder-Streaming, künstliche Intelligenz – und erstmals Photogrammetrie!

Und genau das ist vermutlich das, was dem Microsoft Flight Simulator derzeit auch wieder Türen öffnet. Die Grafikdarstellung ist tatsächlich ein Meilenstein: Eine zeitgemäße Rendering-Engine, die mit Licht sehr gut umgehen kann, das ist die große Revolution. Das Konzept, Satellitenbilder zu streamen ist nicht wirklich neu, das gab es schon mal mit einem Programm namens FS-Earth-Tiles. Die Idee, auf Satellitenbildern plausibel aussehende Gebäude aufzubauen, das gibt es auch schon sehr lange. Das sieht auch ziemlich gut aus, allein, es ist ein großer Aufwand. Entweder man verwendet Datenbanken, die Häuser und Bäume dort hinstellen, wo sie in der Realität sein sollen (möglich für einen großen Bereich, aber mit nicht immer gleichbleibender Datenqualität), oder es gibt Entwickler, die manuell Häuser und Bäume dort hinstellen, wo sie hinpassen – ein unfassbarer Aufwand.

Die grundlegend neue Idee, die der MS FS mitbringt, ist, die Platzierung über diverse neuronale Netze – Machine Learning – Deep Learning – AI – KI – vorzunehmen. Im Prinzip funktioniert das so, dass man anhand einiger Beispiele dem Computer beibringt, dass diese strukturierten grünen Gebilde auf den Luftbildern Bäume sind, diese langen grauen Streifen Straßen, diese blockartigen Dinge Häuser. Das zusammen mit Open-Streetmap-Daten kombiniert führt zu der unglaublich plausiblen Weltdarstellung im MS FS. Plausibel bedeutet andererseits: Wenn ich über Köln oder Frankfurt fliege und die Städte kenne, dann sieht das eher nicht nach Köln oder Frankfurt aus – denn die Form der Hochhäuser, der markanten Gebäude und dergleichen, dass kann eine künstliche Intelligenz aus platten Satellitenfotos nicht ableiten. Wer mehr über die künstliche Intelligenz wissen will schaut hier und kommt dann zum Lesen zurück.

Die zündende Idee (der “Unique Selling Point”) von Microsoft war die Kombination dieser Faktoren: Das eigene Satellitenbilderportfolio von Bing Maps, das Zukaufprodukt der KI zur Landschaftsgenerierung und eine zeitgemäße Rendering-Engine ergeben die Plattform, um in Zukunft ein extrem realistisches Flugerlebnis auf dem Heimcomputer zu erhalten.

Und vielleicht ist es jetzt an der Zeit, den Fließtext durch ein Video zu unterbrechen. Hier ein vollständiger Flug im MS Flight Simulator aus München (Runway 26R, nicht ganz korrekt beim Abflug nach Süden) über Ottersberg und Rattenberg nach Innsbruck – aber nicht zum Standard-Innsbruck, sondern zur Version von Orbx (später mehr). Voilà:

Das sieht schon ziemlich gut aus, oder? Flüssige und nahezu fotorealistische Darstellung, tolle Bilder. Vielleicht fällt euch aber auch auf, dass das Flugzeug etwas schaukelt. Meiner Ansicht nach ist die King Air (und viele andere Flugzeuge im MS FS) etwas nervös um die Nickachse (die Nickachse verläuft quer durch das Flugzeug – es geht also um das Heben und Senken der Nase).

Eine weitere Idee ist etwas, wovon Simulator-Spieler – zumindest ich – schon seit Apple Flyover und ähnlichen Ansätzen geträumt haben. Es gibt da also diese Möglichkeit, 3D-Modelle von Städten aus Luftbildern in verschiedener Perspektive zu errechnen. . Das sieht in Google Earth VR, in Apple Maps und vielleicht auch in Bing, das ich nie genutzt habe, ziemlich umwerfend aus. Wenn man sowas im Simulator hätte… Und jetzt ist es da. Allerdings meiner Ansicht nach noch etwas zu fordernd für meine Hardware – schreibt mir mal in die Kommentare, ob das bei euch besser funktioniert. Beeindruckend sieht es aber durchaus aus, wenn man über Manhattan fliegt und unter sich die Stadt in 3D vorbeiziehen sieht, so wie sie ist – nicht als zusammengebautes Modell, so wie ich es aus Simulatoren kannte.

Aber nicht nur New York glänzt in der Fotogrammetrie – auch solche Perlen wie das westliche Ruhrgebiet sehe klasse aus. Wenn jetzt der Flughafen Essen noch schön wäre … (Christian? :)).

Trotzdem kochen alle irgendwie mit Wasser: Stand der Flugsimulation abseits des Mainstreams

Neben der Rendering Engine sind die Techniken im Simulatoreinsatz durchaus bekannt. Und die Landschaftsdarstellung kommt daher auch mit einem Preis: Wie jeder Flugsimulator hat auch der MSFS auf dem eigentlichen Rechner die Aufgabe, eine Unmenge an Daten so darzustellen, dass sich ein realistisches Flugerlebnis ergibt. Und die Bildwiederholrate, die beschreibt, wie ruckelig die Darstellung nun ist, die hängt eben genau davon ab, wie schnell Grafikkarte und Computerprozessor, Festplatte und Hauptspeicher in der Lage sind, schöne Bilder zu generieren. Und eins vorneweg – der Microsoft Flight Simulator ist vielleicht der Schönste, aber in der Performance ist er bei weitem nicht der beste Simulator derzeit. Schnell wird ein Simulator eigentlich nur durch Tricks wie geschicktes Weglassen oder durch den Einsatz neuer Hardware.

Was der MS FS noch anders macht als sein Vorgänger und alle abgeleiteten Simulatoren: Er hat ein neues, möglicherweise realistischeres Flugmodell – ganz genau kann ich das nicht sagen, weil es immer ein Problem ist, aus den Steuerungseingaben eines physikalisch grundverschiedenen Steuerungsgeräts (Joystick mit Federn gegenüber rein aerodynamisch zentrierten Steuerungen in vielen Flugzeugen) auf ein realistisches Flugverhalten zu schließen. Was aber mit dem Modell geht sind Dinge, die mit dem alten Standardmodell des FSX und seiner Vorgänger nicht möglich waren – hier wird die Luftströmung auf das Flugzeug realistischer simuliert, und daher gibt es tatsächlich eine Wirkung des Windes auf den Propeller (der dreht nämlich auch im Stand bei abgestelltem Motor) und des Propellers auf die Flächen (Auftrieb am Heck schon am Boden durch den Luftstrom des Propellers auf das Leitwerk).

Auch wenn die Darstellung in der Presse derzeit oft so aussieht, als wäre seit dem Microsoft Flight Simulator X (=10, = FSX) von 2006 nichts passiert und Vergleichsbilder zwischen dem puren FSX und dem puren neuen Flight Simulator suggerieren, was für ein Quantensprung gerade geschehen sein muss – das entspricht eher nicht der Wahrheit. Ein viel fairerer Vergleich wäre nämlich, einige aktuelle Simulatoren mit ein und dem selben Landschaftsdatenpaket zu vergleichen, um Unterschiede in der Darstellung und der Performance herauszuarbeiten.

Als da wären: Prepar3d V5, Aerofly FS 2, X-Plane 11 und natürlich Microsoft FS 2020. Als Vergleich für die Landschaftsdaten habe ich mir die Region um Innsbruck rausgesucht – hier gibt es vom Entwickler Orbx (genauer: von Jarrad Marshal, einem sehr talentierten Szenerie-Designer) eine exzellente Nachbildung des Flughafens und des umliegenden Inntals. Und dieses Stück Software gibt es für alle diese Simulatoren – sogar noch für den Microsoft Flight Simulator X von 2006 – den ich aber hier rauslasse, weil er durch seine 32-Bit-Architektur nicht in der Lage ist, mehr als 4 Gb Programmdaten zu adressieren, und damit tendenziell ins Hintertreffen geraten ist, wenn es um umfangreiche Landschaftsdaten geht. Aber auch der FSX sieht noch ziemlich gut aus mit diesem Stück Software.

Das hier ist der gleiche Anflug mit einem vergleichbaren Flugzeug und der nahezu gleichen Szenerie (Detaildarstellung um Innsbruck), aber in X-Plane 11.50 (Beta 17). Vom Fluggefühl her ist das Flugzeug wesentlich weniger nervös um die Nickachse – und die Darstellung ist nicht sehr weit entfernt von dem, was Microsoft Flight Simulator bietet.

Mein ehemaliger Redaktionskollege Karsten hat vor langer Zeit mal einen schönen Übersichtsartikel über X-Plane geschrieben.

Und das ist eben auch ein Stück der Wahrheit: Flugsimulationssoftware ist in der Regel das Zusammenspiel aus einem Basis-Simulator und Add-on-Software (in anderen Bereichen als Downloadable Content, DLC, bekannt). Add-ons sind besonders detaillierte Flugzeuge, besonders detaillierte Szenarien – Landschaften, oder auch irgendwelche Tools wie Wettergeneratoren, Karten usw. Diese Zusatzsoftware ist in den 14 Jahren nach Erscheinen des FSX natürlich nicht stehengeblieben, sondern wurde immer besser, getrieben durch die Steigerung der Leistungsfähigkeit von PC-Hardware.

Aber das ist ein weiterer Vorteil des Microsoft Flight Simulator 2020: Der sieht “out of the box” durch die Landschaftsdarstellung schon so gut aus, dass es hier eigentlich nur noch um Detaildarstellungen von Flughäfen, von charakteristischen Gebäuden und von Flugzeugen gehen wird – andere Add-ons werden es schwer haben (wie Günter in seinem langen Artikel vor Erscheinen des MS FS schon geschrieben hat).

Aerofly FS2 (hier mein Review dazu) ist ein Simulator, der eigentlich auch schon ganz gut out-of-the-box aussieht, aber leider nur in Teilen der Welt. Er verfolgt auch einen etwas anderen Ansatz: Kleine Abstriche an der Landschaftsdarstellung führen zu einer immensen Performance, was besonders für Virtual Reality wichtig ist. Das folgende Video wirkt vielleicht etwas verwackelt – das liegt halt an meinen Kopfbewegungen. Mit der Oculus Rift auf dem Kopf fliegt es sich aber ganz anders – das ist tatsächlich Immersion. Und ja, der MS Flight Simulator wird das auch irgendwann können – im Moment können es aber die anderen drei Simulatoren jetzt schon.

Landschaftsdarstellung im Vergleich: Innsbruck von Orbx

Den Anflug im Vergleich zwischen X-Plane 11.5 und Microsoft Flight Simulator auf Innsbruck hatte ich euch ja oben schon gezeigt. An den Abschlussbildern erkennt man, dass in X-Plane vor allem die Menschen (Vorfeldarbeiter) nicht ganz so detailliert sind. Im direkten Vergleich zwischen der FSX-Prepar3d-Version von Innsbruck und der neuen Fassung für den FS 2020 zeigt sich vor allem die großartige 3D-Engine von FS 2020! Die Beleuchtung, das natürliche Erscheinungsbild der Texturen, Schattenwürfe, die unglaubliche Dichte des Grases – sowas habe ich in einem Flugsimulator noch nicht gesehen. Und hier sehen wir eben, was die Engine kann, wenn jemand damit arbeitet, der einer der besten Szenerie-Designer in der Flugsimulator-Welt ist.

Hier kommen vier Beispielbilder jeweils aus FS 2020 und dem aktuellen Prepar3d V5, jeweils immer zuerst FS 2020:


Im direkten Vergleich fallen insbesondere die Reflektionen auf den Oberflächen aller Objekte auf, das Licht wirkt insgesamt viel natürlicher, die Bilder aus Prepar3d V5 wirken flacher, blasser. Obwohl sie objektiv auch schon ziemlich gut aussehen.

Hier zum Vergleich noch ein paar mehr Bilder aus Prepar3d V3.4 (hier findet sich mein vollständiges Review von damals).

Auch die Stadt selbst, ausgestattet mit eigens modellierten Gebäuden, profitiert von der neuen Engine des Microsoft Flight Simulator.

Die Performance ist zumindest mit einfachen Flugzeugen weiterhin gut, schaut euch das in folgendem Video an.

Als Zwischenfazit würde ich da festhalten: Die 3D-Engine von Microsoft Flight Simulator ist bahnbrechend, vor allem dann, wenn Experten für Szeneriedesign damit arbeiten. Und weiterhin: Orbx Innsbruck ist auch für den Microsoft Flight Simulator sein Geld (derzeit etwa 17 Euro, übrigens preiswerter als im Microsoft Marketplace!) wert.

Fluggefühl und Performance

Landschaftsdarstellung ist eine Sache, eine andere die Nachbildung von Flugzeugen. Es gab vor einigen Jahren mal einen Simulator, der nur die Aufgabe hatte, eine bestimmte Boeing 747-400 nachzubilden, den Aerowinx Precision Simulator. Dieser Simulator hatte eine fast nicht vorhandene Grafikdarstellung, aber – nach Aussage von Experten – eine nicht gekannte Systemtiefe.

Schauen wir uns mal an, wie gut die Default-Flugzeuge im Microsoft Flight Simulator nachgebildet sind. Die 747-400 ist meiner Meinung nach etwas zu dynamisch – sie dreht sich sehr schnell in die Schräglage. Das erscheint mir doch sehr unplausibel zu sein, auch wenn ich natürlich weiß, dass ein großes Flugzeug auch große Flügel mit entsprechend viel Rollmoment hat. Und ich meine Erfahrung mit der 747 ja nur aus den anderen Simulatoren habe…

Für einen Airbus A320 Neo ist es durchaus möglich, eine Aussage über den Realismus des Flugmodells zu treffen: Der Airbus bewegt sich innerhalb eines sogenannten “Flight Envelope”, er lässt sich auch mit forcierten Steuerbefehlen nicht in Schräglagenwinkel über 60° bringen. Das scheint mir hier nicht wirklich nachgebildet zu sein, seht euch mal meinen Abenteuerflug an. Aber – das war im Flight Simulator X und seinem mitgelieferten Airbus A319 auch nicht besser. Bis etwa 25° hält der Airbus Schräglagen, auch wenn der Stick losgelassen wird (ich hatte das schon in meinem Review zum A319 von Aerosoft beschrieben). Das klappt wiederum eigentlich ganz gut, seht ihr im zweiten Video den Anflug auf Köln. Was allerdings nicht so gut ist – zumindest auf meinem Rechner: Es gibt bei hoher Belastung des Systems offensichtlich einen großen Zeitverzug zwischen Steuereingaben und Berechnung – das macht es schwierig, Störungen der Fluglage vernünftig auszuregeln.  Man muss ganz vorsichtig am Hebel arbeiten, sonst schwingt das Flugzeug. Damit zeigt sich: Performance und schnelle Ablaufgeschwindigkeit einer Simulation ist nicht nur wichtig für die Optik, sondern auch immens wichtig für die Steuerbarkeit.

Für beide Verkehrsflugzeuge gilt nämlich: Die Performance, ausgedrückt über die Bildwiederholrate in Frames pro Sekunde oben rechts im Bild, ist bei den komplexen Verkehrsflugzeugen auf meinem System deutlich schlechter als mit einem kleinen, einfachen Flugzeug wie der Piper Cup (die sich im Übrigen auch im Simulator ziemlich gut anfühlt).

Das ist genau das, was der Microsoft Flight Simulator im aktuellen Entwicklungsstand sehr gut kann: Kleine Flugzeuge mit toller Landschaft plausibel zu simulieren. Und das ist ja durchaus schon einiges. Nur – sobald komplexere Flugzeuge dazukommen wird es schwierig, eine gute Ablaufgeschwindigkeit zu bekommen. Und da geht es gar nicht so sehr um die Grafikkarte, sondern eher um den Hauptprozessor – das ist eine weitere unangenehme Tatsache von Flugsimulatoren: Die Hardware ist immer irgendwie zu langsam… Möglicherweise würden mehr als vier Kerne helfen, das kann ich leider nicht beurteilen (und ja, die CPU in meinem Rechner, siehe unten, ist schon sieben Jahre alt, dafür aber übertaktet).

Andere Änderungen – Bedienung

Meine ersten Schritte mit dem Microsoft Flight Simulator waren – nun – interessant. Ich nähere mich neuer Software in der Regel ohne einen Blick ins Handbuch, und kam mit den MS FS durch meine lange Simulator-Erfahrung eigentlich ganz gut klar. Die ersten Flüge hatten schnell funktioniert, auch wenn ich in den letzten zwei Wochen noch nicht verstanden habe, wie ich im Cockpit diverser MS FS-Flugzeuge die Navigationshilfen vernünftig einstelle. Und wie ich einen eigenen Flugplan erstelle. Eine Anleitung würde da doch helfen – allein, es gibt keine, zumindest bei meiner Download-Version. Und das ist sicher für Neulinge ein großes Problem. Beziehungsweise eine Chance für Drittanbieter. Aber nochmal – Microsoft bringt eine Software, die in der gesamten Presse als realistische Simulation gefeiert wird, und dann gibt es keine vernünftige Dokumentation zum Nachschlagen? Ernsthaft?

Die Bedienung unterscheidet sich deutlich von Prepar3d und FSX: Während bei der letzten Generation der Simulatoren ein einzelnes kleines Fenster vorherrscht, ist der Eröffnungsbildschirm des Microsoft Flight Simulator klar strukturiert mit ansprechender Grafik. Es gibt vier wesentliche Schaltflächen, neben dem eigentlichen Flugmodus (hier Weltkarte) noch Herausforderungen, eine Flugschule, und natürlich die Einstellungen. Zusätzlich geht es über Schaltflächen am oberen Bildschirmrand zu Marketplace, Einstellungen und Profil.

Mein erster Schritt war natürlich, meine Flug-Hardware in den Einstellungen einzurichten – das hat auch gut funktioniert. Die Detaileinstellungen sind der nächste Schritt – der Simulator hat für meinen Rechner die Detailstufe “hoch” gewählt – was vielleicht etwas optimistisch ist. Zu den Einstellungen kommt man in-game jederzeit per Druck auf Escape.

Hinter dem aktuellen Event verbirgt sich offensichtlich eine wechselnde Herausforderung, mir der Punkte für den High Score gesammelt werden können.

Schön ist, dass es vorbereitete Situationen für verschiedene bekannte Landungen und so weiter gibt.

Das Einstellen eines Fluges ist nicht so viel anders als in den anderen Simulatoren – per Weltkarte können Start- und Zielflughafen, Flugzeug mit Beladung und so weiter und Wetterbedingungen ausgewählt werden. Neu ist, dass Wetter und Traffic (also andere Flugzeuge um uns rum) auch “live” gewählt werden können. Leider habe ich es noch nicht geschafft, einen eigenen Flugplan vorzugeben – da war der Flight Simulator X deutlich intuitiver. Tools wie SimBrief oder LittleNavMap helfen da aber aus.

Welche Fassung des FS 2020?

Derzeit habe ich die Fassung aus dem X-Box Game Pass in Verbindung mit dem 1-Euro-Probemonat installiert, aber dabei kann es nicht bleiben.

Schauen wir uns dazu mal die Unterschiede zwischen Standard, Deluxe und Premium Deluxe an. Eine vollständige Liste des Inhalts gibt es zum Beispiel hier. Allerdings scheint mir das etwas aufgeblasen zu sein: es gibt in der Premium Deluxe irgendwie 4 oder 5 verschiedene Fassungen der Piper Cub. Ich würde es daher gerne etwas zusammenfassen.

Zunächst die Flugzeuge. Verkehrsflugzeuge: 747-8i und A320 Neo, und der Premium Deluxe-Fassung kommt der Dreamliner dazu. Schade, dass Microsoft die 737 als Einsteiger-Flugzeug nicht mehr mitgenommen hat. Mich würde die 787 auch interessieren, bin aber nicht sicher, ob ich nicht eher enttäuscht werden würde davon.

General Aviation-Flugzeuge: Cessna 152 und Piper Cup sind kleine, einfach zu fliegende Maschinen, perfekt zum Lernen und – auch auf meinem System – mit ausreichender Performance, damit die Darstellung nicht zu sehr ruckelt. Die Robin DR 400, Bonanza, TBM, King Air und so weiter sind oftmals mit Navigationsbildschirmen ausgestattet, und das scheint mir die Performance des Simulators zu stören. In der Deluxe- und Premium-Deluxe-Version kommt zumindest noch die Cessna 172 dazu, die mich auch interessieren würde – ich würde aber erwarten, dass A2A ihre exzellente Fassung der Cessna 172 auf den MS FS Portieren wird. Ansonsten: weitere Varianten von bereits verfügbaren Flugzeugen. Wegen der Flugzeuge würde ich daher eher nicht zu einer anderen Fassung als Standard greifen.

Die detaillierten Flughäfen wiederum könnten mich da eher überzeugen. Auch wenn sicher nicht alle der Flugplätze auf hohem Niveau oder vergleichbar mit dem Stand der Addon-Software-Entwicklung sind, gerade die Premium-Deluxe-Fassung bietet schon einige wichtige Flugplätze: San Francisco, Frankfurt, Amsterdam, Heathrow, Dubai, Chicago O’Hare, Madrid, Denver.

Und das Niveau der Default-Detaillierten Flughäfen ist so schlecht nun nicht! Ok, nicht wirklich vergleichbar mit den exzellenten Payware-Umsetzungen, mit denen wir in den letzten Jahren verwöhnt wurden, aber ein guter Start. Zumindest für die Zeit, ab der es brauchbare Verkehrsflugzeuge gibt, mit denen diese Flughäfen auch angeflogen werden können 😉 Hier Tokio-Haneda, von dem es ja in keinem Simulator eine akzeptable Fassung gibt.

Paris sieht auch ganz gut aus:

Insofern würde ich schon davon ausgehen, dass die Flugplätze in der Premium-Deluxe-Fassung auch vergleichbar detailliert sind – und damit auf jeden Fall besser als die KI-generierten 37.000 anderen Flugplätze.

Resümee – wo stehen wir und was haben Hardcore-Simmer vom FS 2020 zu halten?

So, zwei Wochen MS Flight Simulator 2020, ich habe euch einige meiner Eindrücke schon geschildert – Zeit für ein Resümee. Ich bin etwas Zwiegespalten. Die Grafikdarstellung ist schon faszinierend und großartig, man kann es leider nicht anders sagen. Leider – weil wie so oft in der Vergangenheit – die Hardware mit der Software nicht Schritt gehalten hat. Es ruckelt und hakelt beim Fliegen einiger Flugzeuge – im Wesentlichen der Verkehrsflugzeuge – leider viel zu oft. Wenngleich auch der erste Patch hier einiges verbessert zu haben scheint. Und das ist nicht mal nur ein optisches Problem, sondern direkt ein Problem mit der Steuerung.

Die Standardflugzeuge sind nun auch natürlich nicht auf dem Stand, wie wir Hardcore-Simmer sie von PMDG, Leonardo Software, FS Labs und anderen gewohnt sind. Meine Angst dabei: Je komplexer die Systemtiefe, desto mehr Rechenzeit geht dafür drauf – desto weniger Rechenzeit bleibt für die Darstellung. Ob der MS FS also ein Simulator für tolle Erlebnisse mit kleinen Flugzeugen ist oder auch mit komplexen Airlinern mit umfangreichen und simulierten Bordcomputern klarkommt kann man jetzt leider noch nicht sagen. Und bis das klar ist bin ich noch nicht wirklich überzeugt davon, komplett zu wechseln. Aber das muss ich ja auch nicht! X-Plane hat mit Version 11.5 einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, genau wie Prepar3d V5. Klar, die Darstellung ist nicht so toll wie im Microsoft Flight Simulator – aber dafür kann ich heute schon komplexe Verkehrsflugzeuge realistisch bewegen.

Und nicht zu vergessen – das Killer-Feature in der Simulationssoftware ist meiner Meinung nach Virtual Reality – wer mal mit Oculus Rift oder ähnliche geflogen ist, der hat Schwierigkeiten mit dem flachen Bildschirm. MS FS liefert das wohl nach, aber das wird einerseits dauern, und andererseits: auch VR kostet massiv Leistung. Heißt: Entweder es ruckelt dann noch mehr, oder es sieht halt nicht mehr so toll aus. Weil alle Simulatoren halt immer vor dem Grundproblem stehen: Landschaft auf den Bildschirm zaubern.

Die einzige Möglichkeit, die ich in Zukunft sehe, um dieses Problem aufzulösen, ist die Berechnung der kompletten Darstellung und Simulation auf einem externen Server und das Streamen quasi eines gesteuerten Videos. Und das würde den aktuellen MS Flight Simulator dann doch wieder zu einem Zwischenschritt in der Entwicklung machen.

Aber all diesen Kritikpunkten zum Trotz: der MS FS ist ein faszinierendes Stück Software, das jeder ernsthafte Simulator-Enthusiast auf der Festplatte haben sollte.

Informationen

Pro Contra
  • MS FS hat Potential, die Flugsimulation wieder zurück in den Mainstream zu holen
  • Wie jede neue Generation: Technisch anspruchsvoll, noch nicht ganz ausgereift und vollständig.
Informationen Testsystem
  • Entwickler: Asobo Studios, Microsoft
  • Preis: 69,99 – 129,99 Euro
  • Kauf: u.a. simMarket 
  • Intel Core i5 3570K, 4.5 Ghz
  • GeForce GTX 1080, 8 Gb
  • Windows 10×64, 16 Gb Hauptspeicher
  • Diverse SSD
  • Oculus Rift CV1

Dr. Patrick Seiniger

40 Comments
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Stefan B.
Stefan B.
3 Jahre zuvor

Danke Patrick für diese fundierte Einordnung! Mir geht’s ganz ähnlich. Mit der C172 ein paar genussvolle Runden drehen- klasse! Wirklich, da bin ich schwer begeistert.

Aber meine Vorahnung ist, dass spätestens mit dem Erscheinen eines komplexen Airliners das Gefrickel wieder losgeht.

Das dürfte dann aber eher den Charakter eines Luxusproblems für die Hardcorer haben. Denn wer systemtief und regelkonform simmen will, der kann eigentlich getrost auf eine high-end- Grafik verzichten (vom VC und den Displays mal abgesehen).

Und alle anderen haben trotzdem Spaß. Gut so!

Steven Wolter
Steven Wolter
Beantworten  Stefan B.
3 Jahre zuvor

Ja da sehe ich auch das grösste Problem… Wie wird die Performance sein wenn die airliners kommen wie pmdg usw… Wenn MS nichts an der performance macht wird es schwer…. Da im Moment auch der p3d v5 und v4.5 sehr gut in der permonce sind da komme ich auch in der Luft locker über 60fps und au ganz grossen airports mit addon natürlich und pmdg auf 30-40fps…da ich nur komplexe airliner fliege bleibe ich noch bei p3d auch wenn msfs2020 bereit auf einer ssd installiert ist

onlinetk
onlinetk
3 Jahre zuvor

Habe die gleichen Ruckler Probleme mit dem 6600k @4,7 und ftx1070, sowie 32gb und nvme ssd.

Abgesehen davon, habe auch die Gamepass Version und nach dem Patch startet nichts mehr, gibt beim Start gleich CTD

Bernhard
Bernhard
3 Jahre zuvor

Sehr schöner Artikel. Zu den Bedenken mit der Performance kann ich was Beruhigendes sagen: Mit etwas besserer Hardware (9900k auf 4.9, RTX 2080 Ti, 64GB RAM und den Sim auf einer M.2 SSD sowie dem Patch für die Dickbleche, in denen die Framerate der Anzeigen runtergeregelt wird) sind da selbst auf Ultra noch Reserven. Es ist für mich der erste Simulator seit 1982, an dem ich mehr fliege als rumschraube 🙂

onlinetk
onlinetk
Beantworten  Bernhard
3 Jahre zuvor

Sehr beruhigend das “etwas” bessere Hardware gut funktioniert. Einen 9900k stabil auf 4,9ghz ist schon mal eine Hausnummer und wird nicht jeder Chip bringen, bei der Grafikkarte sprechen wir dann von 600€, auch wenn 600€ neuerdings ja mittelklasse ist. ne gtx480 als high end karte hat 500€ gekostet

Thomas
Thomas
Beantworten  Bernhard
3 Jahre zuvor

Und für 64 GB RAM dürften auch noch mal 200-250 Euro fällig werden. Zumindest wenn man neue Riegel dafür braucht. Bei mir schnurrt p3dv5 zum Beispiel auch mit 16 GB völlig zufriedenstellend.

commander-aut
commander-aut
Beantworten  Bernhard
3 Jahre zuvor

Braucht es die 64GB RAM für den MSFS wirklich? Wie viel wird davon im worst case Szenario genutzt? Danke vorweg.

georg
georg
Beantworten  commander-aut
3 Jahre zuvor

nein, es wird nicht mal 32 GB ausgenutzt

Günter - simFlight
Günter - simFlight
Beantworten  commander-aut
3 Jahre zuvor

Nein, natürlich nicht. Aber das ist für die Dramatik nicht so gut 😉
Ich habe 16 Gb (uralt), überlege aber, doch auf 32 aufzurüsten, eben weil die 16er schon sehr alt sind und Speicher grade billig.

Bernhard
Bernhard
Beantworten  Günter - simFlight
3 Jahre zuvor

16 sind je eher knapp, bei mir nimmt sich msfs 19 GB

Bernhard
Bernhard
Beantworten  commander-aut
3 Jahre zuvor

Nein, die 64 sind deshalb, weil ich auch jede Menge Videobearbeitung mache. 32 sollten es aber sein.

georg
georg
Beantworten  Bernhard
3 Jahre zuvor

“Mit etwas besserer Hardware (9900k auf 4.9, RTX 2080 Ti,”

ich empfehle als wesentlich “bessere Hardware”, und auch preiswerter entweder die brandneue Nvidia 3080 mit 10 GB Ram (ca.50-70% schneller als 2080Ti in bisher getesteten Games) oder, für 4K Auflösung und VR: die noch nicht angekündigte, aber später wohl noch kommende 3080Ti mit 16 GB. Schätze die wird dann unter 999 € kosten. dürfte kaum ein FPS Unterschied zur 3090 spürbar sein.

Aufwendiges Übertakten des i9900k auf 5GHz nicht nötig und nicht wahrnehmbar, default 4.7 GHz sind völlig ausreichend, da selbst diese 8 cores noch nicht einal zu 100% ausgelastet werden. der FS2020 ist sehr GPU lastig, dort sollte man nicht am falschen Ende sparen. Die zukünftige Umstellung auf DX12 dürfte dann nochmals einen Schub bringen. Mehr als 30 FPS sind für ein flüssiges Fluggefühl nicht erforderlich.

Bernhard
Bernhard
Beantworten  georg
3 Jahre zuvor

ich warte auf die 3090, die 2080 die ich drin habe, tut es derweilen auch bei meinen 3840×1080, 35fps mit dem A320neo im schlimmsten Fall reicht mir eh völlig.

Árni Árnason
Árni Árnason
3 Jahre zuvor

Wirklich guter bericht. Danke hier aus den hohen norden Island.

Árni Stefán Árnason

georg
georg
3 Jahre zuvor

“das Killer-Feature in der Simulationssoftware ist meiner Meinung nach Virtual Reality ….. MS FS liefert das wohl nach, aber das wird einerseits dauern,”

die derzeit beste VR Brille ist die HP Reverb G2. Sie soll Ende Oktober ausgeliefert werden, zeitgleich ist das VR update von Microsoft angekündigt.

“VR kostet massiv Leistung”
man kann etwa mit Anforderungen wie in 4K und Grafik auf HIGH ausgehen um ca. 30-40 fps zu erreichen. also durchaus machbar mit guter Hardware, die man für VR ohnehin haben sollte.

jojo
jojo
3 Jahre zuvor

Den angesprochenen 747 Simulator gibt es noch immer und er ist ist dank Plugins in der Lage, andere Simulatoren (XP 11, P3d, MSFS (?)) für die Darstellung der Szenerie zu nutzen.
Für Systemtiefe ein grandioses Gerät. Auch die Einfachheit der Bedienung, Failures, besondere Wettersituation. Ein Blick lohnt.

Link: http://www.aerowinx.com

Heiner
Heiner
3 Jahre zuvor

Den im Artikel erwähnten “Aerowinx Precision Simulator” gibt es auch noch heute. Sogar mit
regelmäßigen Updates. Und man kann für kleines Geld sogar den P3DV4+V5 als Grafikersatz koppeln.

Patrick F
Patrick F
3 Jahre zuvor

Der FS2020 ist zweifelsohne der richtige Schritt in die richtige Richtung. Was mich stört sind DIE Sonderlandeplätze/Flugplätze/Flughäfen, die nicht ausmodelliert sind. Aber vielleicht kommt da ja einerseits etwas als Addon, andererseits wird die Welt wahrscheinlich ja noch weiter digital erfasst und zu Verfügung gestellt. Da ich im echten Leben schon mal eine Piper Archer II (D-ERFB) und einen Robinson R 22 (D-HFUX) über längere Zeit steuern durfte, kann ich sagen, dass es doch noch merkliche Unterscheide gibt. Aber es ist nunmal kein Simulator für 1 Million Euro !! Was mich noch stört : (noch) keine Helis ! Und (noch) kein VR. Ich vertrete die Auffassung, dass wenn man mal VR im FluSi “geflogen” ist, dann will man nicht mehr anders “fliegen”. Das Gefühl und die Sicht sind einfach vieeeeel besser ! Ich kann mich noch sehr genau an meinen 1. VR-Flug erinnern – einfach nur unvergesslich geil ! Und noch ein Kritikpunkt : die Controller sollten sich wie in X-Plane einem Flugzeug zuordnen lassen. Das macht vieles beim Wechsel des Luftfahrzeugs einfacher. Aber ansonsten geht der FluSi definitiv in die richtige Richtung – Asobo hat das doch sehr gut gemacht. Lassen wir uns einfach von der Zukunft überraschen…

still58
still58
3 Jahre zuvor

Wie schon jemand woanders geschrieben hatte, es hängt vom Use-Case des einzelnen Simmers ab! Da muss ich komplett zustimmen! Beispiel: Busch-Flieger/ VFR Abenteuer Flieger! Die haben genau so eine Beachtung verdient, wie die Airliner oder sonstige Simmer, wurden aber in den letzten Jahren mangels Technologie stark vernachlässigt.

Es gibt aber nun mal nicht nur noch Cockpit-Bauer, Flughafen-Sammler und Hardcore Prozeduren-Klicker in der Sim-Welt. Die anderen Bereiche sind ebenfalls stark vertreten und sollten im neuen Sim ebenfalls bei Bewertungen beachtet werden. Mir ist das oft zu einseitig. Ich verstehe eh nicht, wie sich dann Airliner-Hardcore-Simmer weit weit oben, dann über fehlende Details am Boden aufregen…

Der neue Sim ist für Mich der zur Zeit beste Simulator, der Buschfliegen und Welt entdecken ermöglicht! In dem Bereich steckt er alles bisher dagewesene komplett in die Tasche! Da helfen auch keine punktuellen Addons in den alten Sims!

Für mich sind auch die kleinen Flieger alle sehr gelungen und funktionieren vom Fluggefühl, welches besser ist, als alles was ich vorher geflogen bin, bis zu den Garmins mit AP, die auch bei mir gut funktionieren!

Auch brauche ich kein 4k mit 60Hz. Und darum läuft der Sim bei mir jedenfalls sehr gut ohne zu Ruckeln. Ich habe auf 32Gig Ram aufgerüstet. Das war wohl der Faktor, der bei mir jegliches Ruckeln verschwinden ließ. Der Sim braucht bis zu 24Gig Ram zur Zeit, wenn ich über komplexere Landschaften fliege.

Das Gesamtpaket MSFS bekommt von mir schon jetzt volle Begeisterungspunkte und ich habe seit der Release nicht einmal den alten Sim aufgemacht. Da fehlt mir der Spaß. Das wird wohl auch so bleiben! 

georg
georg
Beantworten  still58
3 Jahre zuvor

dem habe ich nichts hinzuzufügen. Prima Zusammenfassung:
Weiterhin viel Spaß in Idaho oder irgendwo!

onlinetk
onlinetk
Beantworten  georg
3 Jahre zuvor

Hat eigentlich jemand die FPS exteen begrenzt? Klappt irgendwie nicht, weder mit dem EVGa Tool noch mit der nvidia Systemsteuerung. Auch inGame klappt vsync mit 30fps nicht, habe da immer 29-45fps.

Mario Donick
Mario Donick
3 Jahre zuvor

Ein Tipp: Da ja diverse Flugplätze fehlen, hat jemand ein kleines Programm geschrieben, mit dem man zumindest eine Runway automatisch erzeugen lassen kann. Das ist v.a. für FSEconomy gedacht, aber ich habe mir damit eine passende Runway für Stendal (EDOV) erzeugt: https://www.nexusmods.com/microsoftflightsimulator/mods/111

Das SDK muss installiert sein und im Tool der Pfad zum fspackagetool sowie zum Community-Ordner hinterlegt sein. Dann gibt man ICAO, Namen, Längen-/Breitengrad, Runway-Höhe (m), Runway-Länge (m), Heading, Nummer und Material (Asphalt, Beton…) ein und drückt auf Generate Airport. Ein paar Sekunden später ist dann der passende Platz im Community-Ordner (den Unterordner kann man dann noch umbenennen).

Das ersetzt natürlich keine echte Szenerie für einen Platz, aber als Quick-and-dirty-Lösung, wenn man mal schnell eine Landebahn braucht, ist das super.

Thomas D.
Thomas D.
Beantworten  Mario Donick
3 Jahre zuvor

Ich finde die Gebäude in New York fürchterlich hässlich.Die Sehenswürdigkeiten wurden gut dargestellt aber die anderen Hochhäuser wirken schmuddelig, unscharf und haben einen Grünstich.
Ähnlich auch in Calgary/Kanada ( Downtown bis Beltlline und Umgebung ). Gestern bin ich in Karsruhe Baden-Baden gelandet. Beim Eindrehen in das lange Final gen Süden sah ich ein Atomkraftwerk . Der Kühlturm sah gut aus aber die restlichen Gebäude ähnlich schlecht wie in New York.
Das soll aber nicht heißen, dass ich den MSFS2020 schlecht machen will. Im Gegenteil er bietet ein weltweite grandiose grafische Darstellung mit wolkenfreien!!! Satellitenaufnahmen. Die farbliche Darstellung z.B. der Wiesen und Äcker ist perfekt. Bäume und Gras ebenso.
Ich habe für meinen Aerofly FS2 viele Fotoszenerien erstellt und weiß die Darstellung zu schätzen.
Wie bereits erwähnt, gibt es noch einiges zu verbessern.

Beste Grüße
Thomas

Thomas D.
Thomas D.
Beantworten  Mario Donick
3 Jahre zuvor

Sorry Mario. Falsch gepostet.

Marco Auer
Marco Auer
3 Jahre zuvor

Ich habe früher sehr gerne den Microsoft Flight Simulator gespielt, aber in den vergangenen Jahren habe ich das Interesse verloren. Dafür habe ich in Elite Dangerous unsere Galaxie erkundet. Im Mai bin ich dann durch den Steam Sale auf X-Plane aufmerksam geworden und seitdem vergeht kein Tag an dem ich nicht virtual in die Luft steige. Zwischenzeitlich stehen auch mehrere tolle Flugzeuge in meinem Hangar, wie Z.B. die Tbm900 von Hot Start. ActiveSkyXP sorgt für realistisches Wetter, SFD Global, X-Europe, Mesh UHD und True Earth für eine ansprechende Landschaft.

Natürlich habe ich den neuen MSFS2020 per GamePass getestet, aber so richtig glücklich bin ich noch nicht. Meine Rudder Kontrolle kriege ich nicht ordentlich eingestellt und die Implementierung des G1000 ist nicht so toll gelungen. Von der TBM930 bin ich auch maßlos enttäuscht, liegt aber wahrscheinlich daran das “meine” TBM900 in einer ganz anderen Liga spielt.

Ich finde X-Plane 11.50 muss sich nicht verstecken. Es verfolgt einen anderen Ansatz und das ist auch gut so. Austin hat kürzlich erwähnt das bereits seit längerem an einem noch geheimen XP Projekt gearbeitet wird. Der bekannte MisterX hat sich erst kürzlich dafür entschuldigt, dass er dieses Jahr kaum etwas herausgegeben hat. Er war mit anderen Dingen beschäftigt, über welche er noch nicht sprechen darf. Es würde mich daher nicht wundern, wenn es bald ein Autogen Update für X-Plane gegeben wird. Sicherlich wird man versuchen auf MSFS2020 zu antworten. 8ch persönlich würde gerne weiterhin in X-Plane fliegen, da kenne ich mich jetzt langsam aus und ich liebe VOR zu VOR Navigation ganz ohne GPS etc.

Viele Grüße
Marxo

Thomas D.
Thomas D.
3 Jahre zuvor

Ich finde die Gebäude in New York fürchterlich hässlich.Die Sehenswürdigkeiten wurden gut dargestellt aber die anderen Hochhäuser wirken schmuddelig, unscharf und haben einen Grünstich.
Ähnlich auch in Calgary/Kanada ( Downtown bis Beltlline und Umgebung ). Gestern bin ich in Karsruhe Baden-Baden gelandet. Beim Eindrehen in das lange Final gen Süden sah ich ein Atomkraftwerk . Der Kühlturm sah gut aus aber die restlichen Gebäude ähnlich schlecht wie in New York.
Das soll aber nicht heißen, dass ich den MSFS2020 schlecht machen will. Im Gegenteil er bietet ein weltweite grandiose grafische Darstellung mit wolkenfreien!!! Satellitenaufnahmen. Die farbliche Darstellung z.B. der Wiesen und Äcker ist perfekt. Bäume und Gras ebenso.
Ich habe für meinen Aerofly FS2 viele Fotoszenerien erstellt und weiß die Darstellung zu schätzen.
Wie bereits erwähnt, gibt es noch einiges zu verbessern.

Beste Grüße

Loisl
Loisl
3 Jahre zuvor

Ein wichtiges Detail fehlt in dem Artikel ( möglicherweise hätte es den Rahmen gesprengt). Die Erstellung von eigenen Flughäfen, Szenerien oder Landmarks war noch nie so einfach, wie unter dem MSFS. Dieser Simulator bringt etwas mit, das keiner seiner „Mitbewerber“ zu bieten hat. Estmals können Objekte, die z.B in Blender erstellt wurden, direkt im Simulator plaziert werden. Siehe:

https://youtu.be/uhUyIZyLeew

So etwas habe ich mir schon immer gewünscht. Auch das Erstellen eines Flughafens wird dadurch sehr vereinfacht. Selbst Photogrammetrie Dateien von ganzen Städten (etwa aus Google3DMaps) zu implementieren ist keine Hexerei. Dass es bereits drei Wochen nach Veröffentlichung schon hunderte Freeware-Addons und etliche Payware-Addons gibt, ist ein Beweis dafür, was sich hier für Hobby- und Profi-Entwickler getan hat. Und das, obwohl das veröffentlichte SDK noch alles andere als fertig ist…

LoislSim
LoislSim
Beantworten  Loisl
3 Jahre zuvor

Wie relativ einfach es ist, eine Standardszenerie im MSFS mit Google3DMaps “aufzuhübschen”, zeigen diese beiden Fotos einer Stadtteil-Szenerie (erster Versuch!!!), die ich erstellt habe.

Google3DMaps.jpg
LoislSim
LoislSim
Beantworten  LoislSim
3 Jahre zuvor

Und so sieht die Originalszenerie im MSFS aus:

Standard.jpg
LoislSim
LoislSim
Beantworten  LoislSim
3 Jahre zuvor

Wie es genau funktioniert, dazu mehr in diesem Tutorial:

https://www.youtube.com/watch?v=F_XsmoZJmG8

Wie man die Szenerie von Blender für den MSFS umwandelt und dort plaziert, in diesem Link (wie bereits erwähnt)…

https://youtu.be/uhUyIZyLeew

LoislSim
LoislSim
Beantworten  Patrick - simFlight
3 Jahre zuvor

Gerne! Es gibt mittlerweile mehrere deutschsprachige Tutorials, die z.B. erklären, wie einfach man einen Airport erstellen bzw. verändern kann. Etwa hier:

https://www.youtube.com/watch?v=aMEQ7M4lCm0&feature=youtu.be

und hier

https://www.youtube.com/watch?v=AGFK2ELncZo

Wäre das nicht für einen Hinweis auf Eurer Seite wert?

Michael
Michael
3 Jahre zuvor

Hallo Patrick, insgesamt ein schöner und ausgewogener Artikel. Weniger zustimmen kann ich aus eigener Erfahrung den Themen Performance allgemein und im speziellen zu VR.

Zum einen ist die Latenz für VR im Bereich Streaming zu hoch. Wenn du den Kopf bewegst, dann muss dies erst zum Server, dann das Bild berechnet und zurück gestreamt werden. Diese Technik ist für Controller Signale bei schnellen Spielen schon nah an der Grenze. Bei VR führt “Nachziehen” sehr schnell zu Motion Sickness.

Der zweite Punkt ist die Performance im Allgemeinen. Wenn man einen PC mit 7 Jahre alter CPU und 4 Jahre alter Grafikkarte nutzt, dann muss man die Regler in einer ganz neuen Engine halt mal etwas nach links schieben und in FullHD Auflösung betreiben, dann läuft es doch auch zufriedenstellend. Der neue Flight Simulator fordert die Hardware, das ist korrekt. Aber auf meinem schon älteren AMD Ryzen 1700 mit einer relativ aktuellen Geforce 2080 in 4k und Settings auf Ultra läuft es in der Höhe stabil über 30FPS, am Boden bei den detaillierten Airports bricht es etwas ein, aber immer noch akzeptabel. Mit aktueller CPU und der neuen Grafikkartengeneration in diesem Herbst wird noch mehr Power verfügbar sein.

Spannend wird definitiv der Punkt komplexere Airliner. Ich bin davon überzeugt, dass genug Power dafür übrig bleiben sollte bei einem System mit aktueller Hardware. Basis für diese Annahme ist die Auslastung der 8 Kerne meines Prozessors. Aber die Anbieter wie u.a. PDMG, FSLabs oder Aerosoft haben bisher alle viel Leistung liegengelassen durch weniger gut optimierte Software. Daher hoffe ich auf eine vernünftige Nutzung der neuen Möglichkeiten mit Neuentwicklung oder min. angemessenem Refactoring anstatt schlechter Portierung von altem Code. Wer nicht mit MultiCore umgehen kann, sollte es doch bitte gleich lassen.

Wir können gespannt sein! 😉

Fred Oberfred
Fred Oberfred
3 Jahre zuvor

Also auf DEM Testsystem zu testen ist schon sportlich. Da wundert mich die Beurteilung über die Technik nicht wirklich.

Mit einem Durchschnittssystem, I7 + 1070GTX, läuft FS2020 schon ziemlich gut, und es geht sogar ohne FPS-Patch für die Jets.

Ich bin gespannt, was noch alles auf uns zukommen wird. X-Plane dürfte auf jeden Fall wieder zurück in seine Nische gedrängt werden – wohl auch zurecht, nach dem man so den Anschluß verpasst hat – und P3D überzeugt technisch einfach nicht. Da macht FS2020 vieles richtig – wenn auch nicht alles.

Aber die Messlatte liegt zumindest jetzt wieder ein Stückchen höher. Ich finde, dass MS bzw. Asobo jetzt schon deutlich eine Liga über dem Rest spielen. Optisch allemal, und wenn die ersten vernünftigen Addons kommen, sieht es für viele andere Simulationen wahrscheinlich mau aus – die Addonentwickler werden sicherlich da hin springen, wo die meisten Kunden sind.

ChrisKl
ChrisKl
Beantworten  Fred Oberfred
3 Jahre zuvor

Scenerien sind relativ einfach zum MSFS zu portieren, deswegen kommen die auch sehr schnell.
Ich werde nach ersten Tests erstmal abwarten bis der MSFS fertig ist, VR, Airliner von Fslabs, Pmdg und/oder Majestic da sind.
Was ist eigentlich mit Wasserflugzeugen wie der Beaver. Sind die Wasseroberflächen eigentlich landeable ?

Chris
Chris
Beantworten  ChrisKl
3 Jahre zuvor

Wasserflächen sind “landeable”, gibt ja die Default Icon A5 dafür. Allerdings interagiert das Wasser (noch) nicht mit dem Objekt. Halt ein weiterer, halbgarer Aspekt des MSFS…

Ben
Ben
3 Jahre zuvor

Danke an Dr. Seiniger für diesen fundierten Bericht.
Kann ich so unterschreiben.
Als der Sim noch nicht veröffentlicht war, hatte ich eine enorme Vorfreude, diese ist leider relativ schnell verflogen.
Viel erläutern brauche ich hier nicht, steht ja alles im Patientenbericht.
Aktuell nutze ich P3DV5 und bin sehr zufrieden, hin und wieder drehe ich mal ne Runde VFR im MSFS.

Chris
Chris
Beantworten  Ben
3 Jahre zuvor

Tja, als ob das nicht schon vor Release klar war… Einer der Hauptgründe für ein Release so früh im Jahr dürfte mittlerweile auch jedem klar geworden sein: das Fehlen von Jahreszeiten. Man stelle sich den “Shitstorm” vor, wenn MS/Asobo den Sim im Herbst veröffentlicht hätte. In dieser Jahreszeit wären die Rückmeldungen betreffend Optik wohl kaum so gut ausgefallen, wenn draussen alle Bäume farbig sind und im Simulator herrscht Dauer-Sommer. Selbst mit dem Shaderschnee wäre auch ein Release im Winter in einem ähnlichen Fiasko geendet, denn auf Nadelbäumen macht der Shaderschnee ja noch Sinn, auf allen Laubbäumen sieht es einfach nur sowas von falsch aus. Man stelle sich vor, alle Simmer in den Gebieten mit Jahreszeiten, aufgrund der potentiellen Käufermenge natürlich auf der Nordhalbkugel, hätten ihre ersten Erfahrungen in einem Sim machen müssen, der alle Bäume in voller Pracht und Grün darstellt, während draussen vor dem Fenster lauter kahler Sträucher und Bäume in tristem grau-braun ihr winterliches Dasein fristen. Von daher war ein Release im Sommer sozusagen die einzige Möglichkeit für MS/Asobo und ein Jahr warten wollte man wohl einfach nicht mehr.

onlinetk
onlinetk
Beantworten  Chris
3 Jahre zuvor

Hat jemand eine Idee warum sich der FS nicht mit Multiplayer verbindet? Profil ist verbunden, Firewalls aus, alle Einstellungen sind im Sim eingeschaltet, alle Microsoft Apps aktuell und die xbox app mit Multiplayer verbunden. Hat mal funktioniert, aber jetzt habe ich nicht mal Zugriff auf den Marktplatz. Der Profilstatus ist online und kann auch nicht geändert werden, bei dem Server steht automatisch und er sucht in Endlosschleife. Eine Server Auswahl ist nicht möglich

Jan
Jan
3 Jahre zuvor

Herzlichen Dank für den sehr informativen und sehr gut geschriebenen Bericht!

Hilft mir (zusammen mit ein paar ausführlichen Reviews auf YouTube) sehr bei der Entscheidung, wie ich weiter machen werde:

=> doch noch mal Upgrade von P3D v4.5 auf v5 => Use Case #1 sind bei mir nun mal realistisch bewegte Airliner!
=> parallel ggf. mal bei Gelegenheit Installation FS2020 zum “Spielen” auf einer weiteren SSD – eilt aber nicht…
=> dann vielleicht in 1-2 Jahren “Cutover” zum FS2020, wenn PMDG und Co. ihre wichtigsten Flieger portiert haben und diese performant sind
In Summe klingt das alles für mich schon so, als ob der FS2020 eine tolle Zukunft haben könnte – insb. Aerodynamik, Wettermodell und Szeneriedarstellung weisen offensichtlich in die richtige Richtung. Bis diese für uns “ernsthafte” Simmer aber so richtig anfängt, dauert es vermutlich noch ein wenig…

Bis dahin hoffe ich, dass er viele neue Fans für die Flugsimulation gewinnen wird…so wie den neunjährigen Sohn eines Freundes, den ich am Sonntag in einer echten Cessna zum Rundflug über Hamburg mitgenommen habe und der diesen direkt danach zuhause im FS2020 nachgespielt hat 🙂

Last edited 3 Jahre zuvor by Jan