Review: FlightBeam/iBlueYonder – Portland (P3D)

Nach Nürnberg, das gemeinsam mit Captain7 entwickelt wurde, hat das Team von FlightBeam erneut eine Szenerie gemeinsam mit einem unabhängigen Entwickler veröffentlicht. Portland HD entstand unter Federführung von Bill Womack, dem Namen hinter iBlueYonder. Ich schaue mir an was das Gemeinschaftsprodukt taugt und bin gespannt auf den Ausflug ins grüne und bergige Oregon.

Irgendwie habe ich mich, zumindest im Simulator ist das der Fall, ein wenig an der Westküste der Vereinigten Staaten niedergelassen. Es gibt keine Region, in der ich mehr Szenerien rezensiert habe als an der amerikanischen Pazifikküste. Von Matteo Venezianis San Diego, das mit einer beeindruckenden Stadtszenerie und vielen Details im Umland in Erinnerung bleibt, über FlightBeam´s wunderbare Neuauflage vom Drehkreuzflughafen San Francisco, bis zu den verschiedenen Umsetzungen des überproportional wachsenden Flughafen Seattle/Tacoma und der grandiosen Arbeit von Drzewiecki Design, die sowohl die Stadt Seattle, als auch die verschiedenen Werksflughäfen des ansässigen Flugzeugkonstrukteurs im letzten Jahr auf den Markt gebracht haben. Auch abseits der Review-Tätigkeiten bin ich hier regelmäßig unterwegs. Ganz privat sozusagen. Die Strecken eignen sich wunderbar für kurze Feierabendflüge, werden von unterschiedlichen Operatoren bedient und lassen sich mit buntem Equipment abfliegen. Zudem halten das neblige San Francisco, das sonnige San Diego und das regnerische Seattle immer wieder interessante Überraschungen parat. Trotz aller Vielfalt hat “meine” Westküste immer noch einen großen weißen Fleck. Sehen wir einmal von einer zeitgemäßen Umsetzung von Los Angeles ab (die ist aber in Arbeit), liegt auf dem Weg von Kalifornien nach Washington ein tiefgrüner, virtuell vollkommen unerschlossener Staat unter der Flugroute, der den schönen Namen Oregon trägt.

Wer gern Musik hört, kann sich parallel einmal das wunderschön malerische Orchesterstück “Oregon” von Jacob de Haan beim Lesen anhören. Es vertont eine Bahnfahrt durch den sogenannten Biber-Staat, die im Osten auf den landwirtschaftlich geprägten Feldebenen beginnt, durch hohe Berge und dunkle Wälder führt und schließlich am majestätischen Pazifik endet.

Zwischendrin liegt die quirlige und lebendige Studentenstadt Portland. Die Stadt am Columbia River zählt gut 600.000 Einwohner und hat in den Vereinigten Staaten einen Ruf als liberale, alternative und ein Stück weit auch verrückte Großstadt. Sie ist, neben San Francisco, ein Zentrum der Schwulen-, Lesben-, und Transgenderkultur und verfolgt eine der ökologischsten Politikstrategien im ganzen Land. Bis 2012 war der öffentliche Nahverkehr innerhalb der Innenstadt kostenlos, die Fahrradinfrastruktur ist hochgradig ausgebaut und zum Teil sogar dem Fahrzeugverkehr voraus, E-Mobilität wird gefördert und zahlreiche Parks begrünen die gesamte Stadtfläche.

Auch für die kulinarische Vielfalt ist Portland weithin bekannt. Neben köstlichen Streetfoodmärkten und studentischen Cafés bietet die Stadt am Columbia River vor allem eins: Bier. Und das in Masse. Portland verfügt über die höchste Brauereidichte im ganzen Land und ist Heimat zahlreicher Brauunterehmen. Die Topographie der Landschaft macht allerdings auch einen fruchtbaren Weinanbau möglich, weshalb auch zahlreiche Winzer in der Gegend um den Columbia River zu finden sind. Auf den Straßen der Stadt lassen sich die regionalen Produkte an kleinen Ständen bei typisch amerikanischen Gerichten wie Burgern oder Hotdogs genießen.

Zu guter Letzt sei jedoch auch Powell´s City of Books als Markenzeichen der Stadt genannt. Die Buchhandlung im Herzen Portlands ist viel mehr als nur ein Laden mit vielen Regalen und Büchern. Das beeindruckende Geschäft erstreckt sich über einen gesamten Straßenblock und bietet eine Literaturauswahl, die so mancher Universitätsbibliothek nahekommt. In den Stockwerken des Geschäfts finden sich zudem Cafés in denen sich die einheimische Bevölkerung zu Mittag oder Feierabend trifft und soziale Kontakte gepflegt werden.

Schade eigentlich, dass man im Simulator nichts vom lebendigen und fassetenreichen Stil der Stadt mitbekommt. Immerhin aber dürfen wir nun zumindest den Flughafen in Portland genießen. Er liegt direkt am Columbia River und bietet wunderschöne Anflüge entlang der Kaskaden mit Ausblick auf Mount Rainier, Mount Hood und Mount St. Helens. Ich freue mich schon auf die Flüge nach Oregon.

Kauf und Installation

Federführend in der Entwicklung war Bill Womack. Er arbeitete an Portland zunächst unter seinem eigenen Marktlabel “iBlueYonder”, wurde im weiteren Projektverlauf bei einigen Arbeiten jedoch vom FlightBeam-Team unterstützt. Der Release erfolgte schließlich parallel auf der Homepage von FlightBeam und iBlueYonder. Auf absehbare Zeit soll die Szenerie aber auch im simMarket erscheinen. Das Ticket nach Portland kostet aktuell 28,21€ und die Downloadgröße beträgt in etwa 650 Mb. Nachdem der Installer heruntergeladen ist, lässt sich die Szenerie problemlos installieren und wird anschließend über das Addon.xml-Verfahren im Simulator angemeldet. Anschließend ist eine Konfiguration der Szenerie über den FlightBeam Manager möglich. Couatl wird von den Entwicklern seit Mitte 2018 nicht mehr verwendet.

Erster Eindruck

Meinen ersten Flug nach Portland habe ich im Nachbarstaat Washington begonnen. Genauer gesagt in Everett am Boeingwerk auf dem Flughafen Paine Field mit einer nagelneuen Boeing 777, die für die Air France bestimmt ist. Die Lackierungsarbeiten für diverse Flugzeuge werden an einem Außenstandort in Oregon durchgeführt, weswegen regelmäßig unlackierte Maschinen aus Seattle nach Portland überführt werden, wo sie schließlich ihre Kleider erhalten und für die Auslieferung vorbereitet werden.

Der Flug von Everett nach Portland ist recht kurz. Von Paine Field geht es direkt zum Flughafen Seattle/Tacoma. Dort beginnt bereits die STAR für Portland. Nach weniger als einer dreiviertel Stunde beginnt der Landeanflug auf den neuen Flightbeam-Flughafen.

Neben dem Flughafen an sich ist auch ein Teil des Umlandes umgesetzt worden. So überfliegt man Hafen- und Industrieanlagen und den Columbia River. Rechts liegt Portland, links Vancouver (allerdings das Vancouver in Washington/USA; nicht das kanadische). Im Short Final fallen leider einige deformierte Bodentexturen auf, die am sonst schön umgesetzten Terrainmodell kleben. Ansonsten macht der Flughafen mit kräftigen Farben, abwechslungsreichen Texturen und realistischen Abnutzungsspuren auf Asphalt und Beton einen überzeugenden ersten Eindruck.

In der Ferne ist der Terminalkomplex zu sehen, meine erste Parkposition liegt allerdings auf der anderen Seite der Runway, am Lackierhangar. Von weitem sehen die Gebäude allerdings schon prächtig aus und fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Auch an Details mangelt es nicht. Das fällt auch bei Ankunft am Hangar auf. Trotz der abgeschiedenen Lage gibt es einige Details und die Texturen und Modelle haben hohe Qualität.

Während meines ersten Anflugs lag die Performance stabil bei 24 bis 28 Bildern pro Sekunde. Dabei ist allerdings zu beachten, dass ich die verhältnismäßig hungrige PMDG 777 genutzt habe.

Der Flughafen Portland

Die meisten großen Verkehrsflughäfen lassen sich mit besonderen Eigenschaften oder Merkmalen beschreiben. Sei es ein einzigartiges Freizeitangebot, wie zum Beispiel auf dem Flughafen Changi in Singapur, eine spezielle Architektur, besondere Witterungsbedingungen oder auch eine auffällige Verspätungsanfälligkeit. Der Flughafen Portland wiederum ist weithin bekannt für seinen Teppich.

Quelle: CNN

Nein, das ist wirklich kein Witz: Das besondere Design des Terminalbodens in Portland ist herausragendes Merkmal des Flughafens in Oregon. 1987 entschied man sich Teppich zu verlegen, um die Schritte der immer größer werdenden Passagiermenge zu dämmen. Das Design orientierte sich dabei am Flughafenlayout mit seinen zwei Parallelbahnen und der kreuzenden Querwindpiste. Es soll den Blick des Towercontrollers auf die nächtlich erleuchteten Runways des Flughafens durch vereinfachte, geometrische Muster darstellen. Mit der Zeit wurde das farbige Muster auf grünem Grund in den Vereinigten Staaten wahrhaftig so berühmt, dass sogar Adidas Sneaker nach dem Vorbild in Portland designt wurden. Umso größer war die Entrüstung, als 2013 angekündigt wurde, dass der bekannte Teppich in die Jahre gekommen sei und ersetzt werden würde. Das neue Design ist zwar dem ursprünglichen Muster mit seinen farbigen Linien und dem grünen Hintergrund angelehnt, unterscheidet sich zum Enttäuschen der Portlander jedoch bei näherem Vergleich doch deutlich vom einzigartigen „Portland Carpet“.

Quelle: pdxmonthly

Außerhalb der Abfertigungshallen mutet Portland fast schon langweilig an. Es ist ein mittelgroßer Flughafen, der typischer für den amerikanischen Kontinent kaum sein könnte. Ein zentraler Terminalkomplex mit Pier für Regionalflugzeuge, zwei parallele Bahnen, eine kurze Querwindbahn. Alaska Airlines unterhält hier ein Drehkreuz mit Verbindungen über den gesamten Kontinent und die kleinen Dash-8 der Tochtergesellschaft Horizon Air starten von hier zu kleinen Städten in Oregon und Washington. Im Süden des Flughafens befindet sich eine Basis der Air National Guard und der bereits erwähnte Lackierkomplex des großen Flugzeugkonstrukteurs. Interkontinentale Verbindungen gibt es nur sehr wenige. Condor fliegt mit Boeing 767 nach Frankfurt und Icelandair mit Boeing 757 nach Keflavik. Delta Airlines betriebt zudem in geringem Maße Langstreckenverkehr nach Tokyo Narita, Amsterdam und London Heathrow. Ansonsten ist Portland Ziel aller namhaften US-Fluggesellschaften und der KEP-Dienstleister UPS und FedEx.

Terminals

Leider können wir im Simulator nicht den berüchtigten Portland Teppich begutachten. Stattdessen lohnt sich aber der Blick auf die wunderschönen Terminalmodelle von Bill Womack. Zwar gibt es keine transparenten Scheiben, die einen Blick in die Abfertigungsmodelle zulassen, dafür aber passende Texturen, die sich sehr schön mit den komplexen Gebäudemodellen ergänzen. Unterführungen, Aussparungen und Vorsprünge sind feinsäuberlich ausgestaltet worden und auch die markanten Spitzdächer sind sauber umgesetzt worden. Auch einzelne Details, wie Klimaanlagen, Lüftungen oder Dachfenster sind dargestellt.

Ein besonders schönes Beispiel für die feine Arbeit von Bill ist die freihängende Treppe an der Terminalfassade.

Die Parkpositionen sind reichhaltig mit Fahrzeugen und Gepäckwagen versehen. Alle Jetways sind über SODE ansteuerbar. Leider gibt es allerdings keinen dynamischen Fahrzeugverkehr. Wer keinen AI-Traffic nutzt, kann sich schnell sehr einsam fühlen.

Auf der Landside hat Bill in beeindruckender Komplexität die großflächige Glasüberdachung des Ankunft/Abflug-Bereichs umgesetzt. Die feine Gestaltung der Tragekonstruktion mit ihren Streben und den daran aufgehängten Brücken ist wirklich ganz großes Kino.

Auch das angeschlossene Parkhaus mit zahlreichen parkenden Fahrzeugen, ausgestalteten Auffahrten und detaillierten Fassaden ist stark umgesetzt. Schilder und Anzeigen haben zudem stechend scharfe Texturen und lassen sich problemlos lesen. Die Farben sind stimmig und der gesamte Terminalkomplex bildet ganz einfach ein großartiges Gesamtbild. Kleiner Wermutstropfen: Die Stadtbahn der Stadt fährt direkt vor den Cockpits der Regionalflugzeuge entlang. Schade, dass hier keine Animation hinterlegt ist. Die würde, aufgrund der unmittelbaren Nähe, ein echtes Highlight aus dem Cockpit der Bombardier Dash-8 sein.

Bodentexturen

Die komplexen Modelle werden durch variationsreiche Bodentexturen ergänzt. Nicht nur Farben und Materialien liefern ein realistisches Bild, auch Abnutzungsspuren, Flecken und Schäden, wie Risse oder aufgeplatzte Flächen haben einen großen Anteil an der stimmigen und überzeugenden Atmosphäre die Bill Womacks Portland erzeugt.

Scharfe, farbige und gut abgesetzte Linien und Markierungen ermöglichen eine einwandfreie Navigation auf dem Vorfeld. Abseits des Betriebsbereichs überzeugen auch die Grünflächen mit passenden Texturen. So erkennt man im Winter eindeutig die Spuren des Rasenmähens und das weitläufige Grün wirkt durch verschiedene Farbgebungen von hellem Grün bis hin zu trockenem Braun für ein äußerst überzeugendes Gesamtbild.

Leider passen die Bodentexturen hier und da nicht zur Saison. So finden sich im Winter auf den Parkplätzen saftig grüne Bäume auf dem Boden und weitläufig satte Rasenflächen. Das passt leider nicht zu den mitgenommenen Grünflächen auf dem Flughafengelände und wirkt somit sehr unpassend. Generell verfügt Portland über keine jahreszeitenabhängigen Bodentexturen, sondern lediglich über saisonale Vegetation. Zudem wirken die Bodentexturen an der ein oder anderen Stelle etwas unscharf und grob. Besonders im Bereich der Flugsteige für die Regionalflugzeuge der Horizon Air rücken diese Teile auch sehr nah an das Cockpit heran.

Flughafengelände

Auch abseits der Terminals punktet Portland aus dem Hause FlightBeam mit überzeugenden Modellen. Zwar sind die Gebäude nicht mehr ganz so komplex wie im Terminalumfeld, die Qualität ist jedoch trotzdem überzeugend. Die Ausgestalltung der einzelnen Bereiche durch Fahrzeuge, Container, Vegetation oder mithilfe anderer Objekte trägt dazu bei, dass das Flughafengelände plastisch und stimmungsvoll wirkt.

Wie bereits dargestellt, fallen an einigen Stellen etwas grobe Bodentexturen auf, die zudem nur in sommerlichen Farbtönen dargestellt werden. Das fällt immer wieder in verschiedenen Bereichen des Flughafens auf, am deutlichsten jedoch direkt zwischen den Bahnen hinter Terminal und Parkhaus. Zum Teil fehlen auch noch Objekte, wie Bäume oder kleinere Gebäude, die auf der Fotoszenerie zu sehen sind, allerdings noch nicht umgesetzt sind. Diese Thematik hat Bill jedoch schon aufgegriffen und erläutert. Portland sei für ihn ein fortlaufendes Projekt, in dem noch nicht alle Punkte bis zur Perfektion abgearbeitet sind. Es fehlen daher einige Gebäude, die in nächster Zeit nach und nach hinzugefügt werden sollen. Ich persönlich hoffe, dass dann auch passende Texturfarben für die Wintermonate ergänzt werden.

Per Option lassen sich statische Flugzeuge auf dem Flughafen einschalten. Neben den Jets der National Guard und privaten Maschinen lassen sich seit dem neuesten Update auch Verkehrsflugzeuge am Terminal platzieren. Alle Modelle sind grundsätzlich sehr überzeugend, ich würde mir nur wünschen, dass die 737 der Alaska Airlines die aktuelle Farbgebung tragen. Das alte Farbenkleid wird kaum noch geflogen und ist in der Szenerie zudem mit unpassenden Farben umgesetzt worden. Dafür überzeugen die Dash-8 umso mehr, eine der kleinen Turboprops steht allerdings ein wenig weit vorn.

Außerhalb des Flughafenzauns wurde eine weiter Bereich des Umlands mit Fotoszenerie abgedeckt. Wie auch schon auf dem Flughafengelände fehlen hier und da noch Gebäude, die mit der Zeit ergänzt werden sollen. Insgesamt ist die Szenerie auf diese Weise aber trotzdem sehr passend in die Umgebung eingebettet. Die Übergänge zu Orbx oder einer anderen Flächenszenerie sind an passenden Stellen, wie Straßen, Highways oder Flussläufen gewählt. Meiner Meinung nach könnte der Hafen noch etwas Detailreichtum haben; man überfliegt den Bereich im Anflug auf die Bahnen 10R bzw. 10L und einige Objekte, wie Schiffe, Kräne oder Container würden das Flair noch deutlich steigern.

Ein tatsächliches Manko lässt sich allerdings an der Wasserkante des Flughafengeländes finden. Dieser Bereich fiel bereits im ersten Eindruck auf. Die Fototextur klebt hier sehr unpassend am Terrain. So sind Parkplätze und Liegeplätze für kleine Schiffe sehr unschön auf der Wölbung der Kante dargestellt. Das macht leider keinen guten Eindruck.

Der Flughafen bei Nacht

In der Dunkelheit werden Portlands Abfertigungsgebäude von dynamsichem Licht beleuchtet. Die Farbgebund ist passend und die Ausleuchtung der Bereiche ebenfalls gut. Wer mag kann per FlightBeam Manager das dynamische Licht deaktivieren. Die Performance ist grundsätzlich auch mit den neuen Lichteffekten gut, auch wenn es Szenerien gibt, die noch deutlich performanter mit Dynamic Lights sind (Beispiel San Francisco).

Auf den folgenden Bildern kann man kaum etwas erkennen und es ist hauptsächlich schwarz zu sehen. Das ist auch ein zentraler Punkt, der die Qualität der Szenerie ein wenig dämpft: nachts sind zwar die Terminals ausgeleuchtet, alle anderen Bereiche liegen jedoch vollkommen im Dunkeln. Es fehlt der Szenerie einfach massig an Licht. Sei es der GA-Bereich, die Basis der Air National Guard oder die Boeing Hangars. Alle diese Areale sind auch zu später Stunde sicherlich hell ausgeleuchtet. Durch die neue LOD-Technik des Dynamic Lights in Prepar3D ist das auch ohne große Performance Probleme machbar. Hier wünsche ich mir eine Nachbesserung durch kommende Updates um dem sonst sehr hohen Qualitätsstandard der Szenerie nachzukommen.

Für die Rollfeldbefeuerung gilt ähnliches. Auch hier ist es mir einfach etwas zu dunkel. Zwar gefallen die Farben und die Verteilung der Lichtquellen, ebenso ist die Anflugbefeuerung überzeugend und in ihren verschiedenen Varianten umgesetzt, jedoch sind mir besonders die Taxiway Center- und Edgelight zu dunkel. Sie könnten etwas mehr Intensität vertragen. Auch hier sei wieder auf San Francisco aus gleichem Hause verwiesen, wo die Nachtdarstellung überzeugend gelungen ist.

Fazit

Insgesamt ist, wie sollte man es bei FlightBeam anders erwarten, auch Portland eine hochwertige und detailreiche Szenerie. Hauptentwickler Bill Womack hat fantastische Arbeit geleistet. Allen voran ist die Komplexität der Modelle zu nennen, aber auch die Texturen in Farben und Variationen sind besondere Qualitätsmerkmale der Szenerie. Portland bereitet realistische Atmosphäre und ein überzeugendes Flair. Man merkt dem Werk von Bill Womack eindeutig den Einfluss der FlightBeam-Entwickler an, erkennt jedoch auch zweifelsfrei die Handschrift des texanischen Entwicklers in seinem neuesten Produkt.

Leider steht Portland bei einigen, wenigen Aspekten hinter den hohen Qualitätsanspruch der Entwickler zurück. So ist etwas die Nachtdarstellung zu sehr auf den Terminalbereich konzentriert und lässt den restlichen Teil des Flughafens im dunkeln.Außerdem zeigen die Bodentexturen in einigen Bereichen Schwachstellen. Neben einigen unscharfen Arealen fehlt vor allem eine saisonale Anpassung. Generell würden verschiedene Sättigungen der Bodentexturen auf Grasflächen zu unterschiedlichen Jahreszeiten eine Aufwertung der Szenerie darstellen. Eine zusätzliche Erweiterung, die Portland noch deutlich berreichern würde, wäre zudem dynamischer Fahrzeugverkehr. Zum Glück ist Bill Womack als kommunikativer und kritikfähiger Entwickler bekannt. So ist zu erwarten, dass die Szenerie kontinuierlich verbessert wird und Fehler behoben werden.

Letztendlich lässt sich resümieren, dass Bill Womacks Portland eine überzeugende Szenerie ist, die mit viel Detailverliebtheit und großer Genauigkeit erstellt wurde. Die Performance ist stabil. Auf meinem System erreicht KPDX im Schnitt 30 Frames und bei Bedarf lassen sich Einstellungen über den FlightBeam Manager tätigen. Die Problemstellen sind nicht dramatisch und schränken die Simulation nur geringfügig ein. Zudem sind fortlaufende Updates zu erwarten. Insgesamt erhält Portland eine klare Kaufempfehlung.

Informationen

Pro Contra
  • Konfiguration über Flightbeam Manager
  • Komplexe und detaillierte Modelle
  • Überzeugende Texturen
  • SODE-Jetways
  • Umsetzung des Umlands
  • Sehr dunkle Nachtdarstellung
  • Keine saionalen Bodentexturen
  • Kein dynamischer Fahrzeugverkehr
Informationen Testsystem

 

  • Intel I7-4790K @ 4,6 Ghz
  • 32GB DDR3-Ram
  • Geforce GTX 1080
  • Windows 10  64Bit
  • Prepar3D 4.4

 

 

2 Comments
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Commander-AUT
Commander-AUT
5 Jahre zuvor

Hätte ich den Airport nicht bereits, würde ich jetzt zulangen. 😉 Sehr interessant auch die Info betreffend der Teppich-Muster. Danke!

Bert Groner
5 Jahre zuvor

Gute Review, Tom – danke sehr! Hast Du mal in Protland gewohnt, warst Du “Portlander” wie einst der Designer? Das mit den Teppichen hätte ich wohl nie recherchieren können. Tolle Randbemerkung. Und übrigens gute Musik von Jacob de Haan. Geht ins Ohr. Ob wohl Bill John Wayne auf einem Pferd animiert quer über den Platz treiben könnte? Muss mal fragen…