Rezension CAT III Software FS Checkride

Anfang Oktober brachte CAT III Software mit FS Checkride ein neuartiges Tool auf den Markt. Programme, die die Fähigkeiten überprüfen und bewerten wie FS Passengers, oder FS Cargo kennen wir ja schon. Aber ein Tool, das tatsächlich dazu gedacht ist, Wissen abzuprüfen? Nein – das ist neu. 

Joachim Orlik hat sich FS Checkride angeschaut und berichtet unter “mehr”, wie er das Tool bewertet.

Installation

Die englischsprachige Installationsroutine der 13,7 MB großen Downloaddatei, versieht ihren Dienst ordentlich und schnell. Die Flusi-Version muss zu Beginn ausgewählt werden, der Rest erledigt sich dann von selbst. Im Ordner des jeweiligen Flusi wird ein Unterordner angelegt, in dem alle Dateien untergebracht sind.

Handbuch

Ein eher dürftiges Handbuch von 12 Seiten im PDF-Format ist beigefügt. Es ist ausschließlich in englischer Sprache abgefasst.

Die Funktionen in FS Checkride

Wie eingangs beschrieben, kommt diese Software in einer FS9 und FSX Version daher. Getestet wird hier nur die FSX Version.

Enthalten ist ein bereits vorkonfigurierter FAA Instrumentenflugtest. Dieser ist jedoch angelehnt an die Prüfungen für PPL-Scheine in den USA. Für Europa also eher ungeeignet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sich einen individuellen Test zusammenzustellen. Für diese Aufgabe, wird der Examination Wizard zur Verfügung gestellt. Dieser ist auch ohne laufenden Flusi nutzbar, weshalb ich hiermit beginnen möchte.

Diese Funktion ist so ziemlich das Beste an FS Checkride. Insbesondere ist es ein mächtiges Tool für die Flottenchefs virtueller Airlines. Besteht doch hier die Möglichkeit, die in der realen Fliegerei unvermeidlichen Checkflüge, Typeratings, etc. zu simulieren. Hierfür gibt es aber eine spezielle Edition von FS Checkride, die ich leider nicht testen konnte, da hierfür eine andere Lizenz beim Kauf benötigt wird. Dennoch möchte ich einmal versuchen, hier die Funktion zu erläutern.

Also starte ich mal den Examination Wizard, dessen Symbol auf dem Desktop abgelegt wurde.

Einige Grundparameter eingeben, Save drücken und schon wird die Questions Schaltfläche aktiv.

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Nach dem Klick auf die Questions Schaltfläche erscheint das leere Fragenformular.

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Ich denke, anhand des folgenden Bildes, ist die Funktionsweise des Fragendesigners weitgehend selbsterklärend.

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Lediglich einige kurze Anmerkungen noch hierzu. Auf der rechten Seite des Designers, können dem Prüfling einige Hilfen an die Hand gegeben werden. Zum einen kann man die Frage zusätzlich mittels einer Audiodatei vorlesen lassen. Hierzu muss der Aufgabenersteller lediglich eine entsprechende Datei im MP3 oder WAV-Format aufnehmen und anhängen. Gleiches kann man auch für die Antwort tun.



Wird für eine Frage eine spezielle Flugdatei bereitgestellt, so kann man diese hier auswählen.

Weiterhin kann begleitendes Material in Form von Bildern und Videos bereitgestellt werden.

Da die jeweiligen Antworten nur eine Zeile lang sein sollten, was aber oftmals nicht ausreicht, muss mittels HTML-Command <br> ein Zeilenumbruch erzwungen werden. Auf diese Weise sind jedoch auch nur maximal 3 Zeilen darstellbar. Schlecht ist, dass man herum probieren muss, bis man den Dreh heraus hat, wo die Commands zu setzen sind.

Damit mein Test nicht zu einfach ist, füge ich noch zwei Fragen hinzu.

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So, dann bin ich mit dem Design meines Tests zunächst mal zufrieden, klicke auf Save und schaue mal, was die Schaltflächen am unteren Rand bewirken. Ein Klick auf View Source, öffnet den Editor und zeigt mir die soeben eingegebenen Werte in der Form, in der sie vom Programm in einer INI-Datei ablegt werden, die dann z.B. zwischen einer virtuellen Airline und dem Prüfling ausgetauscht werden kann.

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An dieser Stelle weise ich jedoch nochmals darauf hin, dass die getestete Version keine VA-Version ist. Ich gehe davon aus, dass in der VA-Version eine Verschlüsselung der INI-Datei stattfindet, sonst wäre ja der Test ziemlich sinnlos. Wie man sieht, steht in der INI-Datei, welche Antwort die richtige ist.

Über Main geht es zurück auf die Grundeinstellungen. Exit beendet den Wizard ohne Nachfrage. Das ist etwas unschön, wenn man versehentlich darauf klickt und der Test nicht gespeichert ist.

Tja, und dann ist da noch die Copy to FS9 Schaltfläche. Ob sie im FS9 funktioniert, weiß ich leider nicht. Im FSX funktioniert sie jedenfalls nicht. Auch das kleine Tool, das dies erledigen soll, korrigiert den Fehler nicht. Dieser Umstand ist jedoch nicht schlimm, da der Test durch Save im Wizard automatisch im FSX zur Verfügung steht.

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So, nun habe ich meinen Test fertiggestellt und will doch mal sehen, wie das im Flusi aussieht.

Also, Flusi starten und schon meldet sich das Modul, welches bei der Installation von FS Checkride im entsprechenden Flusi-Ordner installiert wird. Dieses muss gestartet werden und kann bei Bedarf als vertrauenswürdig eingestuft werden, damit nicht bei jedem Flusi-Start danach gefragt wird. Noch einen Flug auswählen und los geht´s.

Im Add Ons Menü des Flusi, finde ich also FS Checkride.

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Wichtig ist, dass der Flusi im Fenstermodus ausgeführt wird, da sonst die Konsole des FS Checkride nicht korrekt dargestellt wird. Also, dann teste ich doch mal meinen soeben erstellten Test.

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Die Maske ist leer, ich muss also erstmal einen Test laden. Zur Auswahl werden alle Tests angeboten, die im FS Checkride Verzeichnis existieren. In diesem Falle der eingangs erwähnte, im Programm enthaltene FAA-Test und mein soeben neu erstellter Test, welchen ich auch auswähle.

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Links sieht man die schön aufbereitete Einführung und Infos zum Test. Rechts oben kann ein Bild enthalten sein, z.B. von der virtuellen Airline, die den Test für ihre Piloten entwickelt hat.

In der rechten Bildmitte ist die Modusauswahl. Im Learning Mode kann jede Frage so lange beantwortet werden, bis sie richtig ist. Im Scoring Mode jedoch, ist eine Frage in dem Moment beantwortet, in dem man das Antwortfeld geklickt hat. Natürlich will ich meinen Test unter realen Bedingungen im Scoring Mode testen, welchen ich auch auswähle. Mit dem großen Pfeil unten rechts geht’s also los.


Im folgenden Bild, habe ich die erste Frage bereits beantwortet. Wie am Haken unten rechts zu sehen, war die Antwort sogar richtig. J Sollte zu Beginn des Tests ein anderer Flug geladen worden sein, so kann über die blau hinterlegte Schaltfläche oben rechts, der passende Flug geladen werden. Ist kein Flug zu der Frage vorhanden, ist die Schaltfläche grau hinterlegt und nicht auswählbar.

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Welche Infos sind hier noch zu finden? Also unten gibt es eine Referenz, um welche Frage von wie viel Fragen insgesamt es sich handelt. Im Audioreferenzbereich findet sich keine aktive Schaltfläche, da keine Audiodateien zu den Fragen vorhanden sind. Mit End Exam wird FS Checkride verlassen, bevor die letzte Frage beantwortet ist. Über die Schaltfläche Next, geht es zur nächsten Frage, die ebenfalls schon beantwortet ist.

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Nun, so einfach ist es natürlich nicht, einen A319 unter Strom zu setzen. Dieser Fehler wird quittiert mit dem roten X im unteren rechten Bereich. Oben rechts ist diesmal die gelbe Schaltfläche aktiv, was darauf hindeutet, dass es eine Info zu dieser Frage gibt. Dies kann ein Bild sein, in diesem Fall das Bild des Overhead Panel im A319.

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Hier können x-beliebige Infos abgelegt werden, wie z.B. Kartenmaterial, Checklisten, Fotos, usw..

Genau so kann ein Video abgespielt werden, welches z.B. das korrekte Vorgehen beim Einschalten der Stromversorgung des Flugzeugs darstellt. So, mit der Next Schaltfläche geht es zur dritten und in diesem Kurztest auch schon letzten Frage.

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Diese Frage konnte ich wieder richtig beantworten, was durch den grünen Haken unten rechts bestätigt wird.

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Wie im Bild zu sehen, wurde aus der bisherigen End Exam Schaltfläche, nun die Exam Result Schaltfläche. Nun kommt also der spannende Moment. Ein Klick darauf und schon öffnet sich das Auswertungsfenster.

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Tja, mit dem Ergebnis, muss ich wohl noch einige Stunden lernen, wie man einen A319 in Betrieb nimmt. Warum der Mann auf dem Bild bei der versemmelten Prüfung jedoch lacht, bleibt mir ein Rätsel.

Über die End Exam Schaltfläche komme ich zurück auf das Startfenster von FS Checkride, so dass ich den verhauenen Test gleich nochmal machen kann. Diesmal aber besser, als beim letzten Mal.

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Ein Klick auf die Speichern Schaltfläche, stellt das Ergebnis in Form einer ca. 2 MB großen Bitmap Datei auf den Desktop. Diese kann dann an den Flottenchef einer VA geschickt werden, um zu beweisen, dass der Test bestanden wurde.

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Damit ist dieser Testbericht beendet, wobei jedoch zwei Fragen offen bleiben.

Zum einen, weiß ich nicht, was die Flugdateien für einen Sinn haben. Sie haben keinerlei Auswirkungen auf das Testergebnis. Es spielt keine Rolle, ob ich den Bus, wie in meinem Kurztest beschrieben, korrekt in Betrieb nehme oder nicht. Auswirkung auf das Testergebnis haben ausschließlich die Antworten auf die Fragen.

Zum anderen frage ich mich, warum CAT3 der Software keinen Austauschbutton zur Verfügung gestellt hat um eine Datei zu erzeugen, die dann auf einen Server nach Wahl hochgeladen werden kann. In der jetzigen Version 1.0, muss ich die Ordnerstruktur zu meinem Test erst lokalisieren und dann packen (Dateigröße im FAA-Test, ist ungepackt immerhin mehr als 10MB!!!). Außerdem darf die INI-Datei nicht fehlen, die nur im FS Checkride Ordner abliegt und nicht in der Ordnerstruktur, die programmseitig angelegt wird, wenn man einen neuen Test erstellt. Und das ist ja nur die Arbeit, die der Ersteller eines Tests machen muss. Der Empfänger eines Tests muss entpacken, die Ordnerstruktur kopieren und die INI-Datei nicht vergessen. Ich denke, hier sollte CAT3 unbedingt und mittels einer Import/Export Funktion schnell nachbessern.

Support

  1. Produktwebsite, die über http://www.cat3software.com erreichbar ist.

  2. Englischsprachiges Forum, das ebenfalls über den obigen Link erreichbar ist.

Updates

Über die Produktwebsite können Updates downgeloadet werden. Derzeit gibt es aber keine. Lediglich ein Handbuch in französischer Sprache steht momentan zum Download bereit.

Fazit

Lohnt sich der Kauf von FS Checkride? Tja, eine schwierige Frage. Ich meine ja. Für VA-Piloten und deren virtuelle Arbeitgeber in jedem Falle, bietet FS Checkride doch die Möglichkeit, für jeden Flugzeugtyp ein Typerating, ein Procedures Training, einfach nur einen Wissenstest oder ein anderes Frage-/ Antwortszenario zur Fliegerei zu gestalten. Die Möglichkeiten hierzu, sind wirklich sehr umfangreich.

Wie sieht es aber für den heimischen Stubenpiloten aus, der keiner VA angehört? Lohnt sich da der Kauf? Auch hier denke ich, ja. Wie CAT3 auf seiner Homepage ankündigt, können User über die Homepage und das Forum entsprechende Tests austauschen. Derzeit gibt es aber keine Tests zum Download, was wohl daran liegt, dass FS Checkride noch nicht so lange auf dem Markt ist und somit auch die Bekanntheit ein wenig fehlt. Hmm, da wäre es doch schön, wenn dieser Artikel dazu beiträgt, die Bekanntheit zu steigern und somit für baldige Tests zum Austausch zu sorgen.

PRO

CONTRA



  • Für FSX und FS9
  • Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis





  •  Nur in englischer Sprache
  • Handbuch und Support in englischer Sprache

INFORMATION

TESTSYSTEM





  • Intel Core2Duo E6600
  • 4096 GB RAM
  • Nvidia GeForce 8800 GTX


Joachim Orlik

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