Review: German Airfields Nr. 3 ›Niedersachsen‹

German Airfields 3 – Niedersachsen von Aerosoft

Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kommt jetzt langsam frischer Wind in den deutschen Szenerie-Markt für den FSX. Waren es anfänglich im wahrsten Sinne des Wortes nur kleine „Insellösungen“, geht der Ausbau jetzt großflächig weiter. Für die meisten Probleme, die der FSX bei der Szeneriegestaltung bereitete, wurden Lösungen gefunden und sogar die ersten German Airports konnten verlustfrei in den FSX übertragen werden. Doch nicht nur mit den großen Flughäfen geht es voran, auch im VFR-Bereich tut sich einiges.

Die Firma Aerosoft arbeitet parallel an der Veröffentlichung mehrerer VFR-Szenerien, die es am Ende ermöglichen sollen, das komplette Bundesgebiet mit einer flächendeckenden Photoszenerie abzudecken und zahlreiche Flugplätze der Allgemeinen Luftfahrt als detaillierte Zusatz-Szenerien darauf zu platzieren.

Erste Ergebnisse gibt es bereits zu kaufen. Die VFR Germany WEST ist seit längerem verfügbar und zeigt im ersten von insgesamt vier Teilen, das Konzept der Photoszenerie für Deutschland. Von den insgesamt aus neun Teilen bestehenden German Airfields sind bereits drei Teile verfügbar – „Nordbayern (9)“, „Inselhüpfen (1)“ und „Niedersachsen (3)“. Letztere werde ich in dieser Rezension genauer vorstellen.

Lieferumfang

Die German Airfields 3 – Niedersachsen enthalten 15 detaillierte Flugplätze, die in ihrer Größenordnung vom GA-Flugplatz bis hin zum Regional Airport reichen. Umgesetzt wurden:

  • EDVE – Braunschweig
  • EDVM – Hildesheim
  • EDXQ – Rotenburg-Wümme
  • EDWO – Osnabrück-Atterheide
  • EDWQ – Ganderkesee/Atlas Airfield
  • EDWF – Leer-Papenburg
  • EDVU – Uelzen
  • EDVN – Northeim
  • EDVS – Salzgitter-Drütte
  • EDVH – Hodenhagen
  • EDWV – Verden-Scharnhorst
  • EDHG – Lüneburg
  • EDWN – Nordhorn/Lingen
  • EDWC – Damme
  • EDXD – Bohmte-Bad Essen

Dazu gibt es zwei Missionen, ein Handbuch (dt./eng.) sowie die Sichtanflugkarten der einzelnen Flugplätze. Handbuch und Charts gibt es bei der mittlerweile verfügbaren Box in gedruckter Form, der hier getesteten Download-Version lagen sie als hoch aufgelöstes PDF bei. Weitere Unterschiede zwischen der Box mit CD und dem Download (829 MB) gibt es nicht.

Installation

Für den fehlerfreien Betrieb wird das installierte ServicePack 2 für den FSX vorausgesetzt. Bei der nachfolgenden Installation der German Airfields gibt es keine Überraschungen. Das Installationsprogramm verlangt wie gewohnt nach der E-Mail-Adresse, die im Onlineshop beim Kauf verwendet wurde, sowie nach der Seriennummer. Nach kurzem Online-Abgleich mit dem Aerosoft-Server beginnt die Installation, die alles weitere selbstständig durchführt und die Szenerie schlussendlich im Simulator anmeldet. Danach kann es auch schon losgehen.

Erster Eindruck

Als Einstieg habe ich mir den Flugplatz der Stadt Lüneburg ausgesucht. Er ist mir schon bekannt aus der Scenery Germany 2 für den FS2004. Ich erinnere mich noch gut daran, dass der Platz gut versteckt inmitten eines Industriegebiets nahe des Elbe-Seiten-Kanals gelegen ist und ich ihn damals nicht gleich auf Anhieb gefunden habe.

Ich war gespannt, ob dieser Effekt in die neue Version übertragen werden konnte. Ich machte mich also von Hamburg aus auf den Weg und musste schnell feststellen, dass gleich mehrere Faktoren dafür verantwortlich waren, dass ich den Flugplatz von Lüneburg in seiner Neuauflage für den FSX problemlos finden konnte.

Zunächst gab es bei der Annäherung auf die Stadt einen deutlich sichtbaren Übergang auf die Phototextur. Farblich ist die Textur zwar gut angepasst an die Standard-Texturen des FSX, aber die nur durch Landklassen erzeugte Umgebung passt sich natürlich nicht ohne sichtbare Grenzen an die Phototextur der Flugplatzszenerie an. Die exakt auf ihr platzierten Autogen-Häuser und die vielen individuellen Gebäude in der Umgebung des Flugplatzes waren ein weiterer Hinweis darauf, dass der Flugplatz nicht weit weg sein konnte. Doch am leichtesten war er noch dadurch auszumachen, dass seine Grasbahn durch die Verwendung der Standard-FSX-Texturen mit ihrem braunen Streifen weithin sichtbar war. Also kein Suchspiel diesmal.

Nach der Landung nutzte ich die Gelegenheit, den Flugplatz näher in Augenschein zu nehmen. Was ich hier sah, überzeugte auf ganzer Linie. Die Gebäude und Hallen weisen allesamt photoreale Texturen auf, deren Qualität und Passgenauigkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Jedes noch so kleine Detail wurde liebevoll umgesetzt, sei es der typische Jägerzaun oder der Kinderspielplatz. Auch rückseitig setzt sich diese Vielfalt fort. Der Parkplatz vor dem Vereinsgebäude ist mit 3D-Fahrzeugen gefüllt, alle Schilder sind so aufgelöst, dass sie gut lesbar sind. Belebt wird die Szenerie durch mehrere dreidimensional gestaltete Personen. Die 2D-Pappkameraden aus der FS2004-Ära haben glücklicherweise ausgedient.